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Ukraine meldet russischen Angriff auf Entbindungsklinik

Sumy wird immer wieder attackiert (Archivbild)
Sumy wird immer wieder attackiert (Archivbild) ©APA/UKRAINIAN EMERGENCY SERVICE
Russische Streitkräfte haben nach ukrainischen Angaben einen gezielten Angriff auf eine Entbindungsklinik in Sumy durchgeführt. Oleh Hryhorov, Leiter der regionalen Militärverwaltung von Sumy, teilte in einem Beitrag auf Telegram mit, dass sich zum Zeitpunkt des Angriffs 166 Menschen in der Einrichtung befunden hätten, darunter elf Kinder. Alle seien in einem Schutzraum gewesen. Nach vorläufigen Informationen gibt es keine Opfer."

Der Leiter des Büros des Präsidenten der Ukraine, Andrij Jermak, gab auf Telegram bekannt, dass durch den Angriff das Dach des Perinatalzentrums in Brand geraten sei. Sumy liegt in der Nordostukraine.

Russland meldet ukrainische Drohnenangriffe

Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, in der Nacht auf Montag 251 ukrainische Drohnen über russischem Gebiet und der annektierten Halbinsel Krim abgewehrt zu haben. 61 davon seien über dem Schwarzen Meer zerstört worden, so das russische Verteidigungsministerium auf Telegram. Eine Drohne sei auf Kurs Richtung Moskau gewesen. Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin erklärte, Rettungskräfte seien zu der Stelle entsandt worden, an der die Trümmerteile niedergingen.

Nach einem ukrainischen Angriff kam es in der russischen Grenzregion Belgorod erneut zu Stromausfällen. Am Montag schrieb der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, bei Telegram, dass es nach Arbeiten der Energieversorger noch in 24 Ortschaften teilweise Stromabschaltungen gebe. Nach Angaben von Gladkow seien 5.400 Einwohner von den Stromabschaltungen betroffen. Erst Ende September war es in der Gebietshauptstadt Belgorod zu einem massiven Blackout nach einem ukrainischen Angriff gekommen. 

Die ukrainische Armee traf nach eigenen Angaben eine Sprengstofffabrik in Russland und einen Ölumschlagkomplex auf der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim. In der Stadt Dserschinsk im russischen Gebiet Nischni Nowgorod sei eine Sprengstofffabrik angegriffen worden, um Russlands Angriffspotenzial zu verringern, teilte der Generalstab in Kiew mit. Es seien zahlreiche Explosionen und Brände in der Umgebung des Ziels festgestellt worden. In sozialen Medien kursierten nicht überprüfbare Videos, die beide Angriffe zeigen sollen. Beide Orte waren bereits in der Vergangenheit Ziel der ukrainischen Armee.

Der Gouverneur des Gebiets, Gleb Nikitin, schrieb dagegen bei Telegram, dass 20 Drohnen in der Nähe des Industriegebiets Dserschinsk abgewehrt und industrielle Objekte nicht beschädigt worden seien. Durch herabfallende Trümmerteile wurde demnach ein Mensch verletzt, und es habe mehrere Brände in Privatbereichen gegeben, die schnell gelöscht worden seien. Auf der Krim habe das ukrainische Militär außerdem einen Ölumschlagkomplex in der Stadt Feodossija getroffen, teilte der Generalstab in Kiew mit. Der Komplex versorge die russische Armee. Auf dem Gelände wurde den Angaben zufolge nach einem Treffer ein Großbrand festgestellt. 

Ukraine: 116 russische Kampfdrohnen

Auch ukrainische Behörden informierten in der Nacht auf Montag über russische Angriffe. Der Gouverneur der Region Charkiw in der Ostukraine, Oleh Synjehubow, schrieb bei Telegram von vier Verletzten, wobei drei eine akute Stressreaktion erlitten hätten. Der ukrainischen Luftwaffe zufolge attackierte Russland sein Nachbarland in der Nacht mit 116 Kampfdrohnen, von denen 86 abgewehrt worden seien. Den Angaben nach gab es 30 Einschläge an sieben Orten. 

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als dreieinhalb Jahren gegen die russische Invasion. Als Teil ihres Abwehrkampfes greift sie auch immer wieder Ziele in Russland an, darunter häufig die Region Belgorod. Die Schäden und Opferzahlen durch die russische Invasion sind um ein Vielfaches größer als auf russischer Seite durch Gegenangriffe der Ukraine.

(APA/dpa/Reuters/Ukrinform)

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