Die auch als Cruise Missiles bezeichneten Waffen seien für das Tragen von Nuklearsprengköpfen konstruiert, aber ohne solche Sprengköpfe ausgeliefert worden, schrieb die britische Wirtschaftszeitung Financial Times am Freitag unter Berufung auf den ukrainischen Generalstaatsanwalt Swjatoslaw Piskun.
Die aus Beständen der früheren Sowjetunion stammenden Marschflugkörper vom Typ X-55 – auch bekannt unter den Bezeichnungen Kh-55s und AS-15s – hätten eine Reichweite von 3000 Kilometern. Damit könnten sie vom Iran bis nach Israel und vom asiatischen Kontinent bis nach Japan fliegen.
Ein Sprecher des Generalstaatsanwalts in Kiew gab zu dem Bericht zunächst keine Stellungnahme ab. Zwölf Marschflugkörper sollen an den Iran sechs an China gegangen sein.
Die US-Regierung hat wiederholt die Sorge geäußert, dass Teile des Nuklearwaffen-Arsenals der Sowjetunion in Staaten gelangt sein könnten, die die USA als gefährlich ansehen. Dem Iran wirft die Regierung in Washington vor, an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten, was das Land bestreitet.
Nach dem Bericht der Financial Times erklärte Piskun, die Ukraine habe bereits unter der Regierung von Leonid Kutschma ein Geheimverfahren gegen die beiden Geschäftsleute wegen des Waffenexports angestrengt. Einer der beiden Männer sei im Juli vergangenen Jahres im tschechischen Prag festgenommen worden und befinde sich seitdem in Auslieferungshaft.
Die US-Botschaft in Kiew verfolge aufmerksam eine Untersuchung der ukrainischen Regierung zu dem Fall und habe verlangt, deren Ergebnisse zu veröffentlichen, berichtete die Zeitung weiter. Piskun glaube, Japan habe Befürchtungen, dass die nach China exportierten Marschflugkörper inzwischen nach Nordkorea gelangt sein könnten. Dafür gebe es jedoch keine konkreten Hinweise. Nordkorea hatte vor kurzem selbst erklärt, über Atomwaffen zu verfügen.
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