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Ukraine bestreitet Drohnenagriff auf Putin

©Vesa Moilanen/Lehtikuva via AP
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die russischen Vorwürfe eines Drohnenangriffs auf Wladimir Putin zurückgewiesen.
Russland wirft Ukraine Drohnenangriff auf Putin vor

"Wir haben Putin oder Moskau nicht angegriffen", erklärte Selenskyj am Mittwoch vor Journalisten in Helsinki. "Wir greifen Putin nicht an, wir überlassen das einem Tribunal." Russland hatte die Ukraine beschuldigt, mit einem Drohnenangriff Putin nach dem Leben getrachtet zu haben.

Ukraine weist Verantwortung für Drohnenangriff auf Putin zurück

Der Berater des ukrainischen Präsidenten Selenskyj, Mychailo Podoljak, hatte bereits zuvor betont, die Ukraine habe nichts mit dem Angriff zu tun. Der Ukraine würde ein solches Vorgehen nichts auf dem Schlachtfeld nützen und nur Russland dazu provozieren, "radikalere Maßnahmen" zu ergreifen. Die Stellungnahme Russlands könne darauf hinweisen, dass es sich auf einen großen "terroristischen" Angriff auf die Ukraine in den kommenden Tagen vorbereite.

Blinken: Russische Informationen über Drohnenangriff mit Vorsicht zu genießen

US-Außenminister Antony Blinken sagte mit Blick auf die Authentizität der Informationen aus Russland, alles was aus dem Kreml komme, sei mit großer Vorsicht zu genießen. Auf die Frage, ob die USA die Ukraine kritisieren würden, wenn das Land sich für Gegenangriffe auf russischem Territorium entschiede, antwortete Blinken, die Entscheidungen über die Verteidigung des Landes lägen allein bei der Ukraine. Ein US-Beamter, der namentlich nicht genannt werden wollte, erklärte, die Information aus Moskau würden noch überprüft. "Wenn da etwas war, dann gab es keine Vorwarnung."

Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine vor mehr als 14 Monaten hat es keine ähnlich scharfen Vorwürfe Russlands gegen die Ukraine gegeben. In Russland wurden umgehend Forderungen nach rascher Vergeltung laut. Der einflussreiche Präsident des russischen Unterhauses, Wjatscheslaw Wolodin, verlangte den Einsatz von "Waffen, die das Kiewer Terrorregime stoppen und zerstören können". Margarita Simonjan, Leiterin des staatlichen Fernsehsenders RT, schrieb auf Telegram: "Vielleicht geht es jetzt wirklich los?"

Karte Moskau mit Kreml und Umgebung ©APA

Medwedew fordert "physische Eliminierung" von Selenskyj

Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew forderte als Reaktion auf den mutmaßlichen ukrainischen Drohnenangriff die "physische Eliminierung" des ukrainischen Präsidenten Selenskyj. "Nach dem heutigen Terrorakt gibt es keine andere Variante als die physische Eliminierung Selenskyjs und seiner Clique", schrieb Medwedew am Mittwoch auf Telegram.

In seinen Augen werde Selenskyj "zur Unterzeichnung der Kapitulation der Ukraine nicht gebraucht", schrieb Medwedew. "Wie bekannt ist, hat auch (Adolf) Hitler keine (Kapitulation) unterschrieben." Es werde sich sicherlich in der Ukraine ein Stellvertreter wie Hitlers kurzzeitiger Nachfolger, Admiral Karl Dönitz, finden.

(APA/Red)

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