Eine in Italien gestartete Sammelaktion erbrachte bisher Spenden in Höhe von mehr als 410.000 Euro. Der 31-jährigen Rackete drohen in Italien bis zu zehn Jahre Gefängnis. Die deutsche Kapitänin war in der Nacht auf Samstag festgenommen worden, nachdem sie ihr Schiff "Sea-Watch 3" mit 40 Migranten an Bord trotz des Verbots der italienischen Behörden in den Hafen der Mittelmeerinsel Lampedusa gesteuert hatte.
Empörung nach Festnahme
Ein Polizei-Schnellboot versuchte vergeblich, dies zu verhindern. Wäre das Boot nicht ausgewichen, wäre es von der "Sea-Watch 3" "zerstört" worden, sagte ein Polizist. Racketes Festnahme hat in Deutschland Empörung hervorgerufen. So kritisierte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Vorgehen der italienischen Behörden.
Grünen-Chefin Annalena Baerbock forderte Außenminister Heiko Maas (SPD) auf, zugunsten der Kapitänin aktiv zu werden. Das gelte besonders "mit Blick auf die unverständliche Handhabung, dass Carola Rackete unter Hausarrest gestellt wurde und nur Kontakt zu ihren Anwälten haben darf", sagte Baerbock der "Welt".
Strategie der Hysterisierung
Die französische Regierung warf Rom unterdessen eine "Strategie der Hysterisierung" vor. Regierungssprecherin Sibeth Ndiaye sagte im Sender LCI, der italienische Innenminister Matteo Salvini würde die Flüchtlingskrise "instrumentalisieren". Der Politiker der fremdenfeindlichen Lega werfe Frankreich und der EU mangelnde Solidarität vor. Dabei habe Italien im Zuge der Flüchtlingskrise rund eine Milliarde Euro Unterstützung der EU erhalten, sagte Ndiaye.
(APA/ag.)
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