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Über 400 Anhänger tot: Kenianischer Sektenführer vor Gericht

Mehrheit der Opfer laut Obduktionsbericht verhungert - insgesamt 95 Angeklagte.
Mehrheit der Opfer laut Obduktionsbericht verhungert - insgesamt 95 Angeklagte. ©AFP
Wegen des Todes von mehr als 400 seiner Anhänger steht der Anführer einer kenianischen Hunger-Sekte seit Montag vor Gericht.

Dem selbst ernannten Priester Paul Nthenge Mackenzie und dutzenden Mitangeklagten wird Totschlag vorgeworfen. Staatsanwalt Alexander Jami Yamini sprach gegenüber der Nachrichtenagentur AFP von einem "einzigartigen Totschlags-Fall".

Dem selbsternannten Priester und dutzenden Mitangeklagten wird Totschlag vorgeworfen. ©AFP

Die meisten Opfer verhungerten

Mackenzie war im April vergangenen Jahres festgenommen worden, nachdem im abgelegenen Waldgebiet von Shakahola mehrere Leichen gefunden worden waren. Bei monatelangen Grabungen fanden Ermittler seither die sterblichen Überreste von 448 Menschen. Die meisten der Opfer verhungerten laut Obduktionsbericht, andere wurden offenbar erwürgt, erschlagen oder erstickt. Einigen Leichen sollen auch Organe entnommen worden sein.

Mackenzie hatte seine Anhänger dazu gebracht, sich zu Tode zu hungern. ©AFP

Mindestens 420 Zeugen sollen aussagen

Mackenzie hatte seine Anhänger den Ermittlungen zufolge dazu gebracht, sich zu Tode zu hungern, indem er ihnen versprach, sie würden im Jenseits "Jesus begegnen". Mindestens 420 Zeugen sollen in dem Prozess in der Metropole Mombasa aussagen. Den insgesamt 95 Angeklagten wird zudem "Terrorismus" vorgeworfen. In getrennten Verfahren sind sie wegen Mordes, Folter und Kindesmisshandlung angeklagt.

Die sterblichen Überreste von 448 Menschen wurden im abgelegenen Waldgebiet von Shakahola gefunden. ©AFP

(APA)

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