Dies kündigte Istanbuls Oberbürgermeister Kadir Topbas am Mittwoch an. Die nach heftigen Regenfällen plötzlich aufgetretenen Überschwemmungen hatten am Dienstagvormittag ganze Stadtteile unter Wasser gesetzt. Nach einer Bilanz des Krisenstabes mussten fast 400 Menschen vor den Fluten gerettet werden, etliche von ihnen mit Schlauchbooten.
Die Aufräumarbeiten dauerten bis zum frühen Mittwochmorgen. Mit Raupenfahrzeugen wurde eingestürztes Mauerwerk und aufgerissener Asphalt zur Seite geschafft. Fortgespülte und aufeinadergetürmte Autos wurden wieder auf die Räder gestellt. Die betroffenen Bewohner säuberten Häuser und Läden von Schlamm und Unrat. Der am stärksten betroffene Stadtteil Alibeyköy – oberhalb des Goldenen Horns, eines Seitenarms des Bosporus – lag bis auf die Straßenbeleuchtung im Dunkeln. Um Plünderungen oder Einbrüchen vorzubeugen, gingen Polizisten Streife.
Mit Skepsis wurde die Ankündigung des Oberbürgermeisters aufgenommen, die meist illegal erbauten Häuser abreißen zu lassen und die Bewohner umzusiedeln. Die meisten der überschwemmten Häuser standen an Stellen, wo einstmals natürliche Bäche zu Tal flossen. Bisher habe die Verwaltung nur allzu oft die Augen zugedrückt, wenn schwarz gebaut wurde. Für ein paar Wählerstimmen, wie eine türkische Zeitung am Mittwoch schrieb.
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