Er habe seine Schwester Güldünya Anfang vergangenen Jahres in einem Istanbuler Krankenhaus erschossen.
Der jüngere Bruder des Haupttäters, der zur Tatzeit noch keine 18 Jahre alt war, erhielt eine Gefängnisstrafe von knapp zwölf Jahren. Ein dritter Bruder wird wegen Beteiligung an dem Mord noch gesucht. Das Urteil ist eines der ersten seit der Abschaffung der lange üblichen Strafnachlässe für Ehrenmorde im Zuge der EU-Reformgesetze in der Türkei.
Güldünya Tören war aus ihrer Heimat im Südosten der Türkei nach Istanbul geflohen, weil sie ein uneheliches Kind erwartete. Das Kind kam in Istanbul zur Welt. Nach den Ermittlungen der Polizei beschloss ihre Familie den Tod der jungen Frau, weil sie die Familienehre beschmutzt habe. Güldünyas Brüder machten sie in Istanbul ausfindig. Bei einem ersten Mordversuch wurde Güldünya verletzt; kurz darauf wurde sie im Krankenhaus mit einem Kopfschuss getötet.
Irfan Tören sagte vor Gericht, er habe mit dem Mord nichts zu tun. Dagegen nahm sein jüngerer Bruder die Schuld auf sich. Bei Ehrenmorden werden häufig nicht volljährige Familienmitglieder als Täter ausgegeben, weil sie mit milderen Strafen rechnen können. Der Fall Güldünya Tören hat starke Parallelen zu dem mutmaßlichen Berliner Ehrenmord an der Deutsch-Türkin Hatun Sürücü. Die Staatsanwaltschaft nimmt an, dass Hatun Sürücü von ihren Brüdern erschossen wurde, weil diese Anstoß an ihrem Lebensstil nahmen.
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