Seit Dezember hätten die Befürchtungen der Bevölkerungen zugenommen, die Türkei müsse in sensiblen Punkten wie der Zypern- und der Kurden-Frage zu viele Zugeständnisse machen, geht aus einer am Donnerstag in der Tageszeitung Milliyet veröffentlichten Umfrage hervor. Zudem werde befürchtet, das Land müsse einen vermeintlichen Völkermord osmanischer Türken an den Armeniern während des ersten Weltkriegs anerkennen.
Mehr als 80 Prozent der Befragten sprachen sich gegen einen EU-Beitritt aus, sollte die türkische Regierung dafür den Genozid anerkennen müssen. Nach armenischen Angaben kamen zwischen 1915 und 1923 rund 1,5 Millionen Menschen durch einen von der osmanischen Regierung angeordneten systematischen Völkermord um. Die Türkei weist dies jedoch zurück und gibt an, die Armenier seien Opfer eines Partisanenkriegs während des Ersten Weltkriegs gewesen.
Bei der Umfrage sprachen sich insgesamt 63,5 Prozent der Befragten für einen Beitritt aus. Damit sank die Zustimmung erstmals unter die Marke von 70 Prozent. Die Zahl der Beitritts-Gegner stieg auf fast 30 Prozent. Insgesamt wurden in zwölf türkischen Provinzen rund 3300 Menschen befragt.
Die EU wird im Oktober offiziell Beitrittsgespräche mit der Türkei aufnehmen, ein Beitritt wird jedoch frühestens in zehn Jahren erwartet.
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