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Türkei: 25 Terror-Verdächtige festgenommen

Die türkische Polizei hat 25 Terror-Verdächtige mit Verbindungen zur El-Kaida-Organisation festgenommen und möglicherweise einen Anschlag auf den NATO-Gipfel vereitelt.

16 Verdächtige seien in der nordwestlichen Stadt Bursa gefasst worden, teilte Provinzgouverneur Oguz Kagan Koksal am Montag vor Journalisten mit. Neun weitere wurden laut der Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi in Istanbul gefasst.

Der türkische Fernsehsender NTV berichtete, die Zugriffe seien bereits am vergangenen Donnerstag erfolgt. Die Festgenommenen, die alle türkischer Nationalität seien, sollten noch am Montag dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.

Nach Angaben der Polizei in der Stadt Bursa sowie Medienberichten gehörten alle Verdächtigen der radikalen Gruppe Ansar el Islam an, die mit dem Terrornetzwerk El Kaida in Verbindung stehen soll. Gouverneur Koksal sagte, das Netzwerk der Verdächtigen sei „bei einer erfolgreichen Operation neutralisiert“ worden, während sie mehrere „sensationelle“ Anschläge geplant hätten. Unter anderem seien ein Anschlag auf eine Synagoge in der Stadt Osmangazi sowie ein Banküberfall zur Finanzierung der Attacken geplant gewesen.

Bei Durchsuchungen von Wohnungen und Büros wurden selbstgebastelte Rohrbomben, Rohmaterial für Sprengsätze, Video-CDs mit Aufnahmen von Osama bin Laden und El-Kaida-Trainingseinheiten sowie gefälschte Dokumente gefunden. Den Festnahmen gingen einjährige Ermittlungen voraus.

Die Verdächtigen hätten ihre Aktivitäten unter anderem mit dem Verkauf illegal kopierter CDs, dem illegalen Eintreiben von Spenden sowie Zuwendungen aus ihren persönlichen Einkommen finanziert, sagte Koksal. Nach den geplanten Anschlägen hätten die Verdächtigen vorgehabt, in den Irak zu gehen und dort gegen die US-geführten Streitkräfte zu kämpfen. Anadolu meldete, die neun in Istanbul Festgenommenen hätten Unterweisungen in der Herstellung von Bomben erhalten.

Für den NATO-Gipfel am 28. und 29. Juni in Istanbul gelten schärfste Sicherheitsvorkehrungen. Zahlreiche Staats- und Regierungschefs werden daran teilnehmen, unter ihnen US-Präsident George W. Bush. Türkischen Presseberichten zufolge befinden sich derzeit bereits 60 US-Geheimdienstagenten in der Stadt, um die Vorbereitungen zu betreuen.

Im November war Istanbul von vier Selbstmordanschlägen erschüttert worden, bei denen 62 Menschen getötet und hunderte weitere verletzt wurden.

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