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Tschüss Deutschland

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Mit Deutschland hat das dritte große "Kaliber" bereits nach der Vorrunde Abschied von der Fußball-EM genommen. Die Völler-Elf unterlag Tschechiens B-Elf 1:2.

Mit Deutschland hat nach Spanien und Italien das dritte große „Kaliber“ bereits nach der Vorrunde Abschied von der Fußball-Europameisterschaft in Portugal genommen. Die DFB-Elf bezog am Mittwoch gegen eine B-Truppe der bereits zuvor als Sieger der Gruppe D feststehenden Tschechen eine allerdings unglückliche 1:2-(1:1)-Niederlage und darf damit als siegloser Dritter wie schon bei der EM vor vier Jahren vorzeitig die Koffer packen.

Dabei hatte es für den Vize-Weltmeister verheißungsvoll begonnen, nachdem Ballack in der 20. Minute für die Führung gesorgt hatte. Heinz (30./Freistoß) und der eingewechselte Baros (77.) sicherten Tschechien jedoch den dritten Sieg im dritten Spiel und warfen Deutschland zwei Jahre vor der Heim-WM ins Fußball-Niemandsland zurück.

Gegen die zweite Garnitur der Tschechen (nur zwei Spieler aus der Startformation vom Niederlande-Match begannen auch gegen die DFB-Truppe) traten „Rudis Buben“ zunächst viel zu statisch und einfallslos auf. Die geläufige Meinung über die Deutschen als biedere Fußball-Handwerker fand in der ersten Hälfte ihre eindrucksvolle Bestätigung, doch zum altbekannten Mangel an spielerischer Qualität gesellte sich auch noch eine übervorsichtige Taktik von Rudi Völler.

Der Teamchef brachte mit Kuranyi nur einen Stürmer, obwohl der dreifache Europameister zum Siegen verdammt war. Unterstützung kam nur phasenweise von Ballack, der in der 20. Minute mit einem abgefälschten Schuss knapp über das Tor auch erstmals für Gefahr sorgte. Nach dem daraus resultierenden Eckball verlor Plasil den Ball an Schneider. Der Leverkusen-Kicker spielte auf Schweinsteiger, der den Ball für Ballack ablegte, und der Bayern-Regisseur traf von der Strafraumgrenze mit einem sehenswerten Schuss mit dem linken Fuß unter die Latte zum 1:0.

Danach schien so etwas wie Sicherheit bei den Deutschen einzukehren, die sich jedoch als trügerisch erwies. Schneider prüfte zunächst Blazek mit einem Volley (25.), es folgte aber die kalte Dusche für den Rekordeuropameister: Heinz, an dem auch die Austria Interesse zeigt, versenkte einen Freistoß aus rund 25 Metern zum 1:1.

Durch den Ausgleich war es mit dem leichten Aufwärtstrend der Deutschen auch schon wieder vorbei. Tschechen-Goalie Blazek wurde bis zur Pause nicht mehr geprüft, Kahn musste in der 45. Minute bei einem Distanz-Schuss noch einmal sein Können aufbieten und stand auch gleich nach dem Seitenwechsel im Mittelpunkt, als er einen Volley von Lokvenc aus kurzer Distanz parierte.

Was aber folgte, war ein Sturmlauf der Deutschen, die mit der Einwechslung von Podolski mittlerweile zwei Stürmer auf dem Platz hatten und sich plötzlich weit stärker präsentierten. Schneider (52.) und Ballack (56., 64.) scheiterten, in der 66. Minute traf Ballack nur die Stange, den abspringenden Ball schoss Schneider auf die Fäuste von Blazek statt ins Tor. Wieder vier Minuten später setzte Schneider einen Kopfball aus fünf Metern übers Tor, in der 72. Minute rettete Hübschmann bei einem Kopfball von Wörns auf der Linie, Podolski brachte den Nachschuss nicht im Tor unter.

Cleverer und glücklicher agierten an diesem Abend die Tschechen. Heinz bediente in der 77. Minute den kurz zuvor eingewechselten Baros, der Stürmer zog an Wörns und Nowotny vorbei und erzielte im zweiten Versuch gegen Kahn sein drittes Turnier-Tor, mit dem er die Deutschen endgültig aller Hoffnungen beraubte. Die Brückner-Elf ist damit das einzige Team, das alle drei Gruppenspiele gewonnen hat.

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