Die Strecke sollte insgesamt 410 Kilometer lang sein, wovon der Tunnel 350 Kilometer ausgemacht hätte. Die Fahrt aus dem Süden Böhmens bis zum Ziel sollte nur zwei Stunden dauern, berichtete die tschechische Tageszeitung “Lidove noviny” unter Berufung auf eine damalige Projekt-Studie, die schließlich ins Archiv gelangte.
“Vielleicht klingt das heute wie eine Utopie, aber das ganze Projekt ist aus technischer Sicht wirklich realisierbar”, sagte dem Blatt der Chef der Tiefbau-Abteilung der Prager Firma Pragoprojekt, Jiri Svoboda. Das Antritts-Terminal war im südböhmischen Ceske Budejovice (Budweis) vorgesehen, das Endterminal dann auf einer künstlichen Insel in der Adria in der Nähe von Triest. Diese Insel mit dem Namen “Adriaport” sollte nach einer Vereinbarung der damaligen Tschechoslowakei mit Jugoslawien tschechoslowakisches Territorium werden. Errichtet werden sollte sie aus Gestein, das man bei der Bohrung des Tunnels gewonnen hätte, hieß es.
Allerdings ging die Studie über das Projekt nicht auf das Problem einer Zustimmung Österreichs ein. Auch die Quellen für die Finanzierung waren kein Thema der Studie. Die Experten von “Pragoprojekt” berechneten nur, dass die Kosten nach heutigen Preisen etwa drei Billionen Kronen (112,4 Mrd. Euro) ausgemacht hätten. Die Bahnreise zur Adria durch den Tunnel wäre dabei laut dem Projekt nicht nur viel schneller, sondern auch etwa sechsmal energiesparender gewesen als die Fahrt auf der Straße.
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