Trumps mögliche Teilnahme macht Ukraine-Russland-Gipfel brisant

Ein mögliches Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Istanbul sorgt für internationale Spannung. Während Selenskyj seine Teilnahme für Donnerstag bestätigt hat, lässt der Kreml weiterhin offen, ob Putin ebenfalls erscheint.
US-Präsident Donald Trump erklärte am Montag in Washington, dass er „ein gutes Ergebnis beim Treffen am Donnerstag in der Türkei“ erwarte. Zugleich kündigte er an, er habe „sogar darüber nachgedacht, selbst hinzufliegen“, um das Treffen zu unterstützen.
Selenskyj reist nach Istanbul – und fordert Putin heraus
Selenskyj bestätigte seine Teilnahme an dem Treffen auf der Plattform X und erklärte: „Ich werde in der Türkei sein. Ich hoffe, dass sich die Russen diesem Treffen nicht entziehen werden.“ Zudem begrüßte er Trumps mögliche Teilnahme und nannte diese „die richtige Idee“.
Die Ukraine setzt damit auf diplomatischen Druck, um Russland zur Teilnahme zu bewegen. Andrij Jermak, Chefberater Selenskyjs, betonte, dass nur Putin in Russland über die notwendige Entscheidungsmacht verfüge, um einen echten Fortschritt zu ermöglichen.
Putin schweigt – Propaganda jubelt vorzeitig
Obwohl der Kreml auf die europäische Forderung nach einer 30-tägigen Waffenruhe mit dem Angebot direkter Verhandlungen reagierte, blieb eine definitive Zusage Putins bislang aus. Russische Staatsmedien feierten dennoch frühzeitig: Die „Komsomolskaja Prawda“ behauptete, Putin habe Selenskyj „vorgeführt“, und lobte das Timing der Ankündigung als „perfekt zur US-Prime-Time“.
Doch der diplomatische Vorteil verflog schnell, als Selenskyj öffentlich seine Reisepläne bekanntgab und den russischen Präsidenten zu einem direkten Gespräch aufforderte.
Experten sehen Trumps Rolle kritisch
Sicherheitsexperte Nico Lange von der Münchner Sicherheitskonferenz analysierte gegenüber der „Bild“-Zeitung: „Selenskyj tut alles, um für Trump nicht wieder zur Zielscheibe zu werden und um Putin unter Druck zu bringen.“ Gleichzeitig zeigte sich Lange skeptisch, dass Trump sich dauerhaft von seiner Sympathie für Putin abwenden wird.
„Putin wird wahrscheinlich kurz vorher vorschlagen, dass sich Delegationen treffen und Trump wird wieder sofort zustimmen“, so Lange. Ein echtes Gipfeltreffen zwischen den Präsidenten hält er für unwahrscheinlich.
Europas Geduld mit Putin schwindet
Während in Kiew am Wochenende mehrere europäische Spitzenpolitiker zusammenkamen, darunter Friedrich Merz (CDU), Emmanuel Macron, Keir Starmer und Donald Tusk, wurde deutlich: Der Westen will sich von Putins taktischem Zögern nicht länger hinhalten lassen.
Der Münchner Sicherheitsexperte Lange warnte jedoch vor zu großem Optimismus: „Solange es keinen echten Druck auf Putin gibt, wird er weiter Krieg führen, während er vorgibt, verhandlungsbereit zu sein.“
Wichtigste Fakten im Überblick:
- Geplantes Treffen: Donnerstag in Istanbul zwischen Selenskyj und Putin.
- Trump-Statement: „Denke darüber nach, selbst hinzufliegen“, sagte Trump in Washington.
- Selenskyj bestätigt: Er reist in die Türkei, fordert Putins Teilnahme ein.
- Kreml schweigt: Putin lässt seine Teilnahme weiter offen.
- Experteneinschätzung: Trump könnte kurzfristig wieder auf Putins Linie einschwenken.
- Europäische Haltung: Führende EU-Politiker drängen auf echte Friedensverhandlungen.
(VOL.AT)
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