“Frankreich ist stolz darauf, ein sicheres Land zu sein, in dem der Kauf und der Besitz von Feuerwaffen streng geregelt sind”, teilte das Außenministerium am Samstag mit. Es forderte mehr Respekt für die Opfer.
Für besondere Empörung sorgte die Art und Weise, wie Trump beim Auftritt vor der US-Waffenlobby NRA die damaligen Vorgänge nachzustellen versuchte, indem er in Kinderspiel-Manier die Abgabe von Schüssen simulierte. “Unanständig und inkompetent. Was soll man dazu sagen”, empörte sich der französische Ex-Ministerpräsident Manuel Valls auf Twitter. Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo bezeichnete Trumps Inszenierung als “höhnisch und unwürdig”.
“Beschämende Äußerung”
Ex-Präsident Francois Hollande schrieb, Trumps “beschämende Äußerungen” sagten viel darüber aus, was der US-Präsident von Frankreich und dessen Werten halte. “Die Freundschaft zwischen unseren beiden Völkern wird nicht befleckt werden durch Respektlosigkeit und Maßlosigkeit.” Auch Überlebende der Anschläge und Angehörige von Opfern zeigten sich schockiert. Er empfinde Ekel, sagte Philippe Duperron, Vorsitzender eines Opfer-Vereins, der “Huffington Post”.
Das Pariser Außenministerium betonte, dass Waffen in freiem Umlauf keinen Schutz gegen Terrorattacken darstellten. Im Gegenteil könnten sie die Planung solcher Angriffe sogar erleichtern. Von Staatspräsident Emmanuel Macron, der erst kürzlich bei einem Staatsbesuch in Washington von Trump hofiert worden war, gab es zunächst keine Reaktion.
Trump bei NRA
Trump hatte am Freitag in Dallas vor Anhängern der US-amerikanischen Waffenlobby angedeutet, dass es bei der Anschlagserie weniger Opfer gegeben hätte, wenn bewaffnete Menschen in der Nähe gewesen wären. Hätte jemand auf die Terroristen geschossen, wäre es “eine ganz andere Geschichte gewesen”, sagte Trump. So aber hätten die Attentäter sich Zeit gelassen “und einen nach dem anderen abgeknallt. Peng. Komm her. Peng. Komm her. Peng”, so Trump, der mit seiner Hand eine Pistole nachstellte.
Frankreich sei unter den Ländern mit den strengsten Waffengesetzen der Welt, betonte der US-Präsident. “Niemand hat Waffen in Paris, niemand.” Ähnliche Vermutungen hatte Trump bereits 2015 angestellt. In der Debatte über immer wiederkehrende Schulmassaker in den USA sprach er sich dafür aus, Lehrer zu bewaffnen.
Bei der koordinierten Anschlagsserie am 13. November 2015 hatten IS-Extremisten 130 Menschen getötet. In der Konzerthalle “Bataclan” richteten sie ein Massaker an, in Bars und Restaurants feuerten sie auf zahlreiche Menschen, am Stade de France sprengten sich während des Fußball-Länderspiels Frankreich-Deutschland Selbstmordattentäter in die Luft.
(APA/dpa)
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