Die Namen werden dann in Oslo bekanntgegeben. Pünktlich zu Beginn der Nobelpreiswoche hat der Spekulationsreigen über die aussichtsreichsten Kandidaten kräftig Fahrt aufgenommen.
Unter den in skandinavischen und anderen Medien genannten Namen sind auch heuer wieder bekannte Spitzenpolitiker-Duos, die Hoffnung auf friedliche Lösung jahrzehntelanger Konflikte hervorgerufen haben. Die wohl prominentesten darunter sind die Präsidenten der USA und Nordkoreas, Donald Trump und Kim Jong-un, die im Frühjahr eine ebenso unerwartete wie demonstrativ harmonisch zur Schau getragene Tauwetter-Initiative zwischen den beiden Ländern zur Lösung des seit den 1950er-Jahren “eingefrorenen” Korea-Konflikts gestartet haben.
Ebenfalls häufig genannt werden der griechische und der mazedonische Regierungschef Alexis Tspiras beziehungsweise Zoran Zaev, die durch ihren Kompromiss über die künftige offizielle Benennung des mazedonischen Staates ebenfalls die mögliche Beilegung eines jahrzehntelangen Streits in die Wege geleitet haben. Allerdings könnte sich nach Meinung der Kommentatoren das am Wochenende gescheiterte Referendum negativ auf die Nobelpreis-Chancen dieses Duos ausgewirkt haben.
Weitere häufig genannte Namen sind die beiden russischen Menschenrechtsaktivistinnen Ljudmila Aleksejewa und Swetlana Ganuschkina sowie die russische Bürgerrechts-NGO Memorial. Auch etliche Hilfsorganisationen in der Flüchtlingskrise sind unter den Kandidaten. So etwa die syrischen Weißhelme und Ärzte ohne Grenzen. Das norwegische Friedensforschungsinstitut Prio sieht außerdem den kongolesischen Frauenarzt und Spitälerpionier Denis Mukwege, die irakisch-kurdische Menschenrechtsaktivistin Nadia Murad sowie das Welt-Lebensmittelpogramm der UNO, WFP. Mukwege (2013) und Ganuschkina (2016) sind bereits Träger des alternativen Nobelpreises Right Livelihood Award.
Vergangenes Jahr erhielt die internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen, Ican, den begehrten Friedensnobelpreis. Der Friedensnobelpreis wurde 1901 erstmals vergeben. Geehrt wurden damals der Gründer des Roten Kreuzes Henri Dunant und der französische Friedensaktivist Fredric Passy. 1905 bekam ihn mit der Österreicherin Bertha von Suttner erstmals eine Frau. Bisher ging der Preis 48-mal nach Europa, 24-mal nach Nordamerika, 18-mal nach Asien, zehnmal nach Afrika und nur dreimal nach Südamerika.
(APA)
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