Trump schuldig gesprochen - Opfer bekommt 5 Millionen

Eine Geschworenenjury sprach der Journalistin Jean Carroll am Dienstag insgesamt fünf Millionen Dollar (4,53 Mio. Euro) an Schadenersatz zu. Nach nur drei Stunden Beratungen gelangten die neun Geschworenen einstimmig zum Schluss, dass Trump Carroll vor drei Jahrzehnten missbraucht hat. Nicht bestätigt wurden die Vergewaltigungsvorwürfe gegen ihn.
Trump kündigt Berufung an
Trump bezeichnete die Entscheidung in einer ersten Reaktion als "Schande". "Ich habe absolut keine Ahnung, wer diese Frau ist", sagte er mit Blick auf die Klägerin, die er vor knapp drei Jahrzehnten in der Umkleidekabine eines New Yorker Nobelkaufhauses vergewaltigt haben soll. Aus Trumps Wahlkampagne hieß es, dass man in Berufung gehen werde. Die Juryentscheidung ist die erste handfeste juristische Niederlage des Ex-Präsidenten, der in zahlreiche Gerichtsverfahren verstrickt ist. Als erster Ex-Präsident der US-Geschichte muss er sich seit Anfang April in einem Strafverfahren verantworten. Wegen Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin droht dem Immobilienmagnaten eine mehrjährige Haftstrafe.
Trump war nicht im Gerichtssaal
Trump war dem Ende April gestarteten Zivilprozess ferngeblieben; er war auch nicht verpflichtet zu erscheinen. Während des Prozesses wurden jedoch Aufnahmen einer Befragung Trumps durch Carrolls Anwältin Roberta Kaplan im Oktober gezeigt.
Der 76-Jährige hatte Carrolls Vorwürfe dabei erneut entschieden zurückgewiesen und betont, die frühere Kolumnistin des Magazins "Elle" sei nicht sein "Typ".
Vorwurf der Vergewaltigung
Carroll hatte Trump vorgeworfen, sie im Frühjahr 1996 in der Umkleidekabine eines New Yorker Luxus-Kaufhauses vergewaltigt zu haben. Öffentlich machte sie ihren Vorwurf erst 2019, als Trump Präsident war. Nachdem er sie der Lüge bezichtigte, verklagte Carroll den Präsidenten wegen Verleumdung und später in einer zweiten Klage wegen der mutmaßlichen Vergewaltigung selbst sowie erneut wegen Verleumdung.
Trump ist im Verlauf der Jahrzehnte von zahlreichen Frauen des sexuellen Fehlverhaltens bis hin zur Vergewaltigung beschuldigt worden. Der Republikaner, der bei der Präsidentschaftswahl 2024 erneut antreten will, hat solche Vorwürfe stets zurückgewiesen. Strafrechtlich belangt wurde er nie.
(APA)
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