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Trump: Möglicherweise weitere Hamas-Geiseln tot

Nach den Worten von US-Präsident Donald Trump sind möglicherweise weitere der im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln nicht mehr am Leben. "Ich habe gehört, dass möglicherweise einige kürzlich gestorben sind", sagte Trump am Freitag (Ortszeit) im Oval Office des Weißen Hauses in Washington. "Ich hoffe, dass das nicht stimmt, aber es gibt mehr als 30 Leichen in diesen Verhandlungen."

Bei dem Großangriff der militanten Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 waren 251 Menschen als Geiseln genommen worden. 47 von ihnen befinden sich noch immer im Gazastreifen. Dem israelischen Militär zufolge sind 25 von ihnen tot. Israel fordert die Rückgabe der Leichen. Trump sagte, es gebe "etwa 38 Tote - junge, schöne, tote Menschen", bevor er die Zahl 20 und dann 30 nannte.

Trump spricht von intensiven Verhandlungen

Der US-Präsident deutete zudem Verhandlungen mit der Hamas an. "Wir befinden uns in sehr intensiven Verhandlungen mit der Hamas", sagte er. Die Hamas solle die noch immer festgehaltenen Geiseln freilassen - wenn nicht, "wird es eine schwierige Situation werden, es wird unangenehm werden".

Die Hamas und ihre Verbündeten hatten mit ihrem Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 den Krieg im Gazastreifen ausgelöst. Bei dem Großangriff wurden nach israelischen Angaben mehr als 1.200 Menschen getötet. 251 Menschen wurden als Geiseln in den Küstenstreifen verschleppt. Als Reaktion auf den Hamas-Überfall geht Israel massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Behörden, die nicht unabhängig überprüft werden können, bisher mindestens 64.300 Menschen getötet.

Israelisches Militär richtet Schutzzone im Süden ein

Die israelische Armee hat unterdessen in der Nähe der Stadt Khan Younis im Süden des Gazastreifens eine Schutzzone für die Zivilbevölkerung eingerichtet. Ein Militärsprecher rief die Bewohner von Gaza-Stadt am Samstag auf, sich nach Al-Mawasi in Sicherheit zu bringen. In der sogenannten "humanitären Zone" würden neben Infrastruktur wie Feldlazarette, Wasserleitungen und Entsalzungsanlagen auch Lebensmittelvorräte bereitgestellt.

Die israelische Armee hatte das kleine Gebiet an der Mittelmeerküste bereits im Dezember 2023 zur "humanitären Zone" erklärt. Damals war sie gegen die islamistische Hamas im nördlichen und mittleren Gazastreifen vorgegangen. Die Zone gilt schon jetzt als hoffnungslos überfüllt. Nach UNO-Angaben hielten sich dort im Juni dieses Jahres auf einer Fläche von rund neun Quadratkilometern 425.000 Menschen auf. Sie leben in riesigen Zeltlagern. UN-Organisationen beschreiben die Ausstattung mit Latrinen und Gemeinschaftstoiletten sowie die Müllentsorgung als nicht ausreichend. Auch die Kapazitäten der Feldkliniken seien angesichts der großen Zahl an Menschen ungenügend.

(APA/AFP/Reuters/dpa)

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