Trump nach Telefonat mit Putin: "Es ist ein großer Fortschritt gemacht worden"

Einen konkreten Termin nannte er nicht. Bereits im August hatten sich Trump und Putin in Alaska getroffen – ohne Beteiligung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und ohne greifbares Ergebnis.
"Ein großer Fortschritt"
Die neue Gesprächsinitiative folgt auf ein längeres Telefongespräch zwischen Trump und Putin. Trump erklärte auf seiner Plattform Truth Social, das Telefonat sei "sehr produktiv" gewesen. Wörtlich schrieb er: "Ich glaube, es ist ein großer Fortschritt in dem heutigen Telefongespräch gemacht worden." Ein direktes Dreiertreffen mit der Ukraine, wie ursprünglich nach dem Alaska-Gespräch angedacht, ist auch jetzt nicht geplant.
Selenskyj trifft Trump – Tomahawks im Fokus
Der ukrainische Präsident hält sich derzeit zu Gesprächen in den USA auf. Für Freitag ist ein Treffen mit Trump im Weißen Haus vorgesehen. Im Zentrum der Gespräche stehen mögliche Waffenlieferungen, insbesondere der US-amerikanischen Marschflugkörper vom Typ Tomahawk. Diese könnten von ukrainischem Territorium aus weit ins russische Hinterland reichen und dort gezielt militärische Infrastruktur treffen. Ob eine Freigabe erfolgt, ist unklar.
Selenskyj erklärte im Vorfeld, dass ein Dialog auf Augenhöhe mit Russland nur auf Basis militärischer Stärke möglich sei. "Wir sehen bereits, dass Moskau sich beeilte, den Dialog zu erneuern, sobald es von den Tomahawk(-Marschflugkörpern) hörte", schrieb er nach Bekanntwerden des Trump-Putin-Telefonats auf X. Später ergänzte er auf Telegram: "Jede Entscheidung, die uns stärken kann, bringt das Ende des Krieges näher."
Gespräche mit Rüstungs- und Energieunternehmen
Bereits am Donnerstag traf Selenskyj in Washington mit Vertretern von US-Rüstungsunternehmen zusammen. Dabei ging es laut offiziellen Angaben um zusätzliche Lieferungen von Flugabwehrsystemen. Auch Gespräche mit Energieunternehmen waren geplant – vor dem Hintergrund der zunehmenden Energieengpässe in der Ukraine durch russische Angriffe auf Versorgungsinfrastruktur.
Putin warnt vor US-Waffenlieferungen
Putin bekräftigte laut seinem außenpolitischen Berater Juri Uschakow im Telefonat mit Trump, dass eine Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern an die Ukraine keine grundlegende Veränderung auf dem Schlachtfeld bewirken werde. Gleichzeitig warnte er vor "wesentlichem Schaden" für die bilateralen Beziehungen. Kremlsprecher Dmitri Peskow und der stellvertretende Chef des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, äußerten sich ähnlich.
Medwedew schrieb auf Telegram, dass die Lieferung dieser Waffen "für alle schlecht ausgehen" könnte – insbesondere für Trump. Ein Problem sei, dass beim Anflug nicht erkennbar sei, ob eine Tomahawk-Rakete nuklear bestückt sei. Laut Angaben der US-Kongressbibliothek verfügen die USA jedoch seit 2013 über keine atomar bestückten Tomahawks mehr.
Trump bleibt unklar – "Auch unser Land braucht Waffen"
Trump äußerte sich bislang zurückhaltend zu möglichen Lieferungen. Zwar bestätigte er Gespräche mit Selenskyj über Waffen, nannte jedoch keine konkreten Systeme. Er betonte mehrfach, dass auch die USA ihre eigenen Verteidigungsinteressen im Blick behalten müssten. "Wir brauchen für die USA auch Tomahawks", sagte Trump am Vortag des Treffens erneut.
Europäische Rüstungshilfe ausgeweitet
Selenskyj reist mit Rückenwind aus Brüssel nach Washington. Beim Treffen der Nato-Verteidigungsminister erhielt die Ukraine weitere Zusagen für militärische Unterstützung.
Deutschlands Verteidigungsminister Boris Pistorius und sein britischer Amtskollege John Healey kündigten neue Kooperationen an. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth erklärte, man werde den Krieg für Russland "richtig teuer" machen, falls keine Friedensbereitschaft signalisiert werde.
Indien will russisches Öl nicht mehr abnehmen
Trump erklärte zudem, dass Indiens Regierung signalisiert habe, künftig auf russisches Öl verzichten zu wollen. Dies sei das Ergebnis amerikanischen Drucks und Teil einer umfassenderen Strategie, Russland wirtschaftlich zu isolieren.
Die USA hatten Indien im August mit Strafzöllen belegt, um den Energiehandel mit Russland einzuschränken. Öl- und Gaseinnahmen gelten als zentrale Finanzierungsquelle für Russlands Krieg in der Ukraine.
Vorbereitungen für Budapest laufen
Parallel zum bilateralen Treffen mit Selenskyj sollen laut Trump bereits in der kommenden Woche vorbereitende Gespräche zwischen Vertretern der USA und Russlands stattfinden. Diese sollen unter der Leitung von US-Außenminister Marco Rubio erfolgen.
Der genaue Ort ist noch offen. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban erklärte auf X: "Wir sind bereit", nachdem Trump Budapest als möglichen Austragungsort für das Treffen mit Putin genannt hatte. Russland hat dem Vorschlag laut Kreml bereits zugestimmt.
(VOL.AT)
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