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Trump kritisiert Schweden - Rapper vor Gericht

Der Prozess gegen den US-Rapper hat begonnen.
Der Prozess gegen den US-Rapper hat begonnen. ©AFP
Gegen den US-Rapper Asap Rocky und zwei seiner Begleiter hat am Dienstagvormittag in Stockholm das Gerichtsverfahren wegen Körperverletzung begonnen. Sie sollen Ende Juni in Stockholm einen Mann brutal zusammengeschlagen haben. Für das Verfahren hat das Gericht drei Tage angesetzt. Auch Rockys Mutter ist für die Verhandlung angereist.

Einer der Anwälte der drei Angeklagten, Martin Persson, kündigte an, neue Beweise anzuführen. "Wir haben ein Ass im Ärmel", sagte er der schwedischen Zeitung "Aftonbladet". Die Angeklagten hätten aus Notwehr gehandelt. "Wir werden zeigen, dass keine Flasche angewendet wurde, um jemanden zu schlagen oder zu verletzen", so Persson im Schwedischen Fernsehen SVT.

Trump verteidigt Rapper

Der Rapper war nach einem Auftritt auf dem Stockholmer "Smash"-Festival festgenommen worden, weil er einige Tage zuvor auf offener Straße einen Mann zusammengeschlagen haben soll. Die Schlägerei wurde in einem Video festgehalten, das den Musiker belastet. Seinem Entschluss zur Anklage liege aber auch weiteres Material zugrunde, erklärte Staatsanwalt Daniel Suneson.

US-Präsident Donald Trump zog diese Angaben in Zweifel. Er habe Videos von dem Vorfall gesehen. Asap Rocky sei von "Unruhestiftern verfolgt und belästigt" worden, behauptete der US-Präsident. Er forderte "Freiheit" für Asap Rocky und dass US-Bürger "fair" behandelt müssen. Zugleich rief Trump Schweden auf, sich auf seine "echten Kriminalitätsprobleme" zu konzentrieren.

Video zeigt Verfolgung

Das von Trump angesprochene Video zeigt, wie zwei Männer dem Rapper und seinen Begleitern im Vorhinein folgen. Immer wieder drehen sich diese um und fordern die Männer dazu auf, in eine andere Richtung zu laufen. Diese laufen ihnen aber immer wieder hinterher. Zwischendurch eskaliert der Streit und es kommt zu einer kurzen Auseinandersetzung. Danach fängt die ganze Verfolgung wieder von vorne an. Eine Frau versucht schließlich vergeblich die Situation zu beruhigen und aufzuklären.

"Sehr enttäuscht" von Schweden

Der Fall hatte international Aufmerksamkeit erregt, weil sich Trump für den Rapper einsetzte. In einem Telefonat mit Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven forderte er seine Freilassung. "Ich war sehr deutlich, dass das schwedische Justizsystem nicht verhandelbar ist - egal wer anruft oder twittert", sagte Löfven im Interview mit der Zeitung "Allehanda".

Trump kritisierte die Regierung des Landes. Er sei "sehr enttäuscht" von Löfven wegen dessen Handlungsunfähigkeit, schrieb Trump am Donnerstag auf Twitter. "Schweden hat unsere afroamerikanische Gemeinschaft in den Vereinigten Staaten im Stich gelassen", fügte er hinzu.

(APA/dpa/Red.)

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