Trump droht dem Iran im Atomstreit mit Bombardements

"Wenn sie keine Einigung erzielen, wird es Bomben geben", sagte Trump in einem Telefoninterview mit dem Sender NBC. "Aber es besteht die Möglichkeit, dass ich, wenn sie keinen Deal machen, Sekundärzölle verhängen werde, wie ich es vor vier Jahren getan habe", fügte er hinzu.
Iran will keine direkten Verhandlungen
Trump äußerte sich, nachdem sein iranischer Amtskollege direkte Verhandlungen mit der US-Regierung abgelehnt hatte. "Wir haben über Oman auf den Brief des US-Präsidenten geantwortet und die Option direkter Gespräche abgelehnt, sind aber offen für indirekte Verhandlungen", sagte Pezeshkian am Sonntag bei einer Kabinettssitzung in Teheran. Der Iran sei zwar nicht gegen Verhandlungen, so Pezeshkian, doch müssten die USA zuvor ihr "Fehlverhalten" in der Vergangenheit korrigieren und eine neue Vertrauensbasis schaffen, so der Präsident laut Nachrichtenagentur Isna.
Trump hatte bereits Anfang des Monats in einem Brief an den Obersten Führer der Islamischen Republik, Ajatollah Ali Khamenei, dem Iran militärische Konsequenzen angedroht, sollte es kein neues Atomabkommen geben. "Es gibt zwei Möglichkeiten, mit dem Iran umzugehen: militärisch oder man schließt einen Deal ab", schrieb Trump damals.
Iran droht seinerseits mit Angriffen auf US-Militärstützpunkte
Der Iran wiederum drohte den USA mit Angriffen auf ihre Militärstützpunkte in der Region, sollte die US-Regierung ihre eigene Drohung wahr machen und die Islamische Republik attackieren. "Wenn die Amerikaner die Heiligkeit des Iran angreifen, wird die gesamte Region explodieren wie ein Funke in einem Munitionslager", hatte Parlamentspräsident Mohammad Qalibaf vor zwei Tagen gesagt. "Ihre Stützpunkte und die ihrer Verbündeten werden nicht sicher sein."
Iran in massiver Wirtschaftskrise
In seiner ersten Amtszeit war US-Präsident Trump 2018 einseitig aus dem Wiener Atomabkommen ausgestiegen, das eine Einschränkung des Nuklearprogramms für eine Aufhebung internationaler Sanktionen vorsieht. Seither hält sich auch Teheran nicht mehr an die Auflagen.
Infolge der internationalen Sanktionen steckt der Iran in der schlimmsten Wirtschaftskrise seiner Geschichte. Laut Beobachtern könnten nur direkte Verhandlungen des eigentlich ölreichen Staates mit der Trump-Administration zu einer Aufhebung von Sanktionen führen und dementsprechend auch die Krise entschärfen. Auch politisch ist Teheran in Schwierigkeiten. Seine Nahostpolitik ist mit der Schwächung der selbst ernannten "Achse des Widerstands" gegen Erzfeind Israel ins Wanken gekommen.
(APA)
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