Trump bei UN-Generalversammlung: Scharfe Worte gegen Österreich

Mit einem Auftritt, der an alte Zeiten erinnerte, kehrte Donald Trump am Dienstagnachmittag an das Rednerpult der Vereinten Nationen zurück. Inmitten der Generaldebatte in New York, vor den Augen zahlreicher Staats- und Regierungschefs sowie der österreichischen Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (Neos), holte der frühere US-Präsident zu einem verbalen Rundumschlag aus.
Teleprompter-Panne und "America first"
Die Rede begann mit einer Panne – der Teleprompter fiel aus. "Die Person, die das Ding bedient, ist in großen Schwierigkeiten", witzelte Trump, bevor er improvisierend in seine bekannte "America first"-Rhetorik einstieg.
Er sprach von seiner "historischen Leistung" in seiner zweiten Amtszeit: sieben beendete Kriege, wirtschaftlicher Aufschwung, millionenfache Abschiebungen "illegaler Einwanderer". Die USA seien laut Trump das "heißeste Land der Welt" – wirtschaftlich, sicherheitspolitisch, moralisch.

Kritik an der UNO – und Frust über Bauvergabe
Über die Vereinten Nationen fand Trump hingegen kaum ein gutes Wort. Sie hätten ihn in keiner einzigen Friedensverhandlung unterstützt. Besonders bitter klang sein Ärger über ein altes Thema: Dass er einst nicht den Zuschlag für die Renovierung des UN-Hauptquartiers erhalten habe, bezeichnete er als "traurigen, korrupten Akt".
Angriffe auf europäische Länder – und speziell Österreich
Später folgte eine Passage, die auch in Wien für Reaktionen sorgen dürfte: Trump sprach über Migration und zitierte dabei fragwürdige Zahlen zu Gefängnisinsassen. In Österreich seien angeblich "53 Prozent der Häftlinge Ausländer", sagte er. In der Schweiz seien es sogar 72 Prozent. Belege nannte er nicht. Im selben Atemzug sprach Trump von Gewalt und sexuellen Übergriffen durch Migranten – ohne Kontext, ohne Quelle.
"Lasst die Geiseln frei" – Nahost-Konflikt und Ukraine
Auch außenpolitisch ließ Trump kaum ein Thema aus. Er kritisierte die Anerkennung Palästinas durch Länder wie Frankreich als "Belohnung der Hamas". Gleichzeitig forderte er mehrmals: "Lasst die Geiseln frei. Jetzt."
Zum Ukraine-Krieg meinte er, dieser wäre "am einfachsten zu beenden gewesen" – dank seiner angeblich guten Beziehung zu Wladimir Putin. Doch auch Trump musste einräumen: "Krieg ist unberechenbar." Harte Worte richtete er an europäische Länder, die weiterhin russisches Öl kaufen würden – ein Verhalten, das laut ihm "peinlich" sei.

Energiepolitik: Windräder als Feindbild
Gegen Ende seiner Rede schwenkte Trump auf energiepolitische Themen um – und verlor sich in einer Tirade gegen erneuerbare Energien. Windräder würden "die schöne englische und schottische Landschaft" zerstören, der Klimawandel sei "der größte Betrug aller Zeiten" und der CO₂-Fußabdruck "eine Lüge von Menschen mit bösen Absichten".
Dazu behauptete er, die schlechte Luft in Teilen der USA stamme aus China – während die Vereinigten Staaten selbst die "sauberste Energie der Welt" produzierten.

Viel Rhetorik, wenig Substanz
Trump sprach fast eine Stunde – deutlich länger als erlaubt – und ließ kaum ein globales Reizthema aus. Seine Rede war vor allem eines: eine Rückkehr zu altbekannter Rhetorik. Kritiker sehen darin den Versuch, sich für eine politische Zukunft in Position zu bringen. Die Frage bleibt: Wie kommt diese "America first"-Rhetorik diesmal in der Weltgemeinschaft an?
(VOL.AT)
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