Trotz zweiter Pfändertunnel-Röhre: Verkehrsentlastung muss warten

Bregenz. Nach dem „Mega-Stau“ am Montag fiebern viele Verkehrsteilnehmer der Eröffnung der zweiten Pfändertunnel-Röhre sehnsüchtig entgegen. Am 21. Juni 2012 ist es so weit: Der Tag, an dem Pkw- und Lkw-Lenker endlich staufrei auf der A 14 in Richtung Deutschland fahren können. Aber Achtung: Das ist ein Trugschluss.
Baustart war 2007
Im Oktober 2007 nahm Bauleiter Michael Höllrigl seine Arbeit an dem Großprojekt auf. Seither wurden 800.000 Kubikmeter Gestein aus dem Pfänder herausgebrochen und 230.000 Kubikmeter Beton in der Röhre verarbeitet. Insgesamt wurden 190 Millionen Euro investiert. „Damit sind wir sogar drei Millionen unter den veranschlagten Projektkosten geblieben“, freut sich Höllrigl. Derzeit sind die Bauarbeiter noch mit der Herstellung der Tunnel-Fahrbahn beschäftigt. Und dafür wird schweres Gerät aufgefahren – ein sogenannter Betonfertiger. Mithilfe der Spezialmaschine können die Arbeiter den Vor- und Unterbeton sowie den Oberbeton aufbringen und anschließend glätten. „150 Lastwagen liefern täglich den Beton für rund 600 Meter Wegstrecke aus“, weiß der Mann vom Fach. Das Material sei ideal geeignet für den Tunnelbau, weil es nicht brennbar ist.
Tunnel komplett überwacht
Parallel haben die Elektrotechniker ihre Arbeiten aufgenommen. „Sie verlegen die Stromkabel. Schließlich wird jeder Meter im Tunnel mit Kameras überwacht und mit Lichtern ausgeleuchtet“, gibt der Bauleiter zu verstehen. Anschließend werden noch die speziellen Feuerlösch- und Notrufnischen, die den höchsten Sicherheitsstandards entsprechen, angeschlossen und die Lüftungsanlage in Betrieb genommen.
Den schönsten Moment der Bauphase erlebte Michael Höllrigl gleich zu Beginn des Projekts, als die Ausbrecharbeiten, der sogenannte Vortrieb, ohne Komplikationen beendet werden konnten. „Ein Tunnelbau ist immer etwas Besonderes. Die Geologie ist Millionen Jahre alt. Da kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren“, spielt der erfahrene Bauleiter auf mögliche Gesteinsabbrüche und Gasaustritte an.
Eröffnung am 21. Juni 2012
Den Eröffnungstermin am 21. Juni 2012 sieht Höllrigl nicht in Gefahr. „Wir haben während der Vortrieb-Phase zwar zwei Monate länger benötigt. Die haben wir aber wieder eingeholt, indem wir danach einfach schneller gearbeitet haben“, lacht Höllrigl.
Das Lachen wird vielen Verkehrsteilnehmern allerdings kurzfristig wieder vergehen. Denn eine Erholung für den Verkehr wird es wohl erst im Sommer 2013 geben. „Nach der Eröffnung der zweiten Röhre beginnen die Sanierungsarbeiten an der ersten Röhre. Und dafür muss der ältere Tunnel für circa ein Jahr gesperrt werden“, relativiert der Experte die Freude.
Sanierungsarbeiten
Die einjährige Sanierung umfasst ausgiebige Ausbesserungs- und Optimierungsarbeiten: „Dann wird der Tunnel auf den neuesten technischen Stand gebracht – sowohl beleuchtungs- als auch sicherheitstechnisch.“ Schließlich wurden allein in diesem Jahr schon etwa 100 Unfälle rund um den Pfändertunnel registriert.
- 190 Millionen Euro wurden in die zweite Pfänder-tunnel-Röhre investiert.
- 800 Tausend Kubikmeter Gestein wurden aus dem Pfänder herausgebrochen.
- 230 Tausend Kubikmeter Beton wurden in der zweiten Röhre verarbeitet.
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