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Trotz Stress: Bäcker ist sein Traumberuf

"Immer, wenn die anderen freihaben, geht es bei uns so richtig rund", erklärt der 48-jährige Bäcker- und Konditormeister Wolfgang Fitz im "VN"-Gespräch.

Der Wolfurter übernahm die „Schwanenbäckerei“ 1985 von seinem Vater und hat den einstigen Familienbetrieb beachtlich ausgebaut. „Mein Vater hat mit zwei Bäckern angefangen. Mittlerweile haben wir 40 Angestellte“, zeigt er sich stolz. Hinter der Erfolgsgeschichte steckt jedoch eine Menge Arbeit. Familie und Privatleben kommen da oftmals zu kurz. „Ich habe das Glück, eine verständnisvolle Frau zu haben“, betont Wolfgang Fitz und weiß, dass eine Bäckerei nicht ohne Familie zu führen ist.

Traditionshandwerk

Der Familienvater bäckt nach wie vor nach den Rezepten seiner Vorfahren. Trotzdem hat sich im Bäcker-Alltag vieles verändert. „Natürlich haben auch bei uns Mischmaschinen und andere mechanische Geräte Einzug gehalten“, erklärt der Wolfurter, stellt jedoch gleich klar: „Nicht auf Kosten der Qualität.“ Handarbeit ist für ihn nach wie vor von zentraler Bedeutung.

Auch in Sachen Sortiment steht der betriebene Aufwand nicht in Relation zu vergangenen Tagen. „Bewusste Ernährung und Weizenunverträglichkeit haben das Angebot vervielfacht“, erklärt der überzeugte Bäcker und sieht darin den großen Unterschied zu einer Großbäckerei: „Wir gehen auf die speziellen Wünsche unserer Kunden ein. Großbäckereien können das nicht.“

Arbeitszeiten

An die Arbeitszeiten hat sich Wolfgang Fitz über die Jahre gewöhnt. Sein Tag beginnt um 2.30 Uhr früh, am Vorabend zum Samstag bereits um 23.30 Uhr. Er ist sich jedoch bewusst, dass der Nachwuchs davon abgeschreckt wird: „Es gab über viele Jahre eine Lehrlingsflaute im Bäcker-Bereich“, erzählt der Wolfurter. „Das hat sich mittlerweile wieder gebessert.“ Eine leistungsgerechte Entlohnung sowie ein gutes Arbeitsklima hält er für wichtige Voraussetzungen, um gute Leute an den Betrieb zu binden. „Viele gelernte Bäcker arbeiten heute in ausbildungsfremden Berufen“, weiß Wolfgang Fitz zu berichten. Trotz Sechs-Tage-Woche ist er davon überzeugt, dass sich durch die körperliche Erleichterung vieles verbessert hat: „Bäcker ist ein Traumberuf, keine Frage.“

ZUR PERSON

Wolfgang Fitz
Beruf: Bäckermeister
Geboren: 30. Dezember 1959
Familie: verheiratet, 3 Kinder
Ausbildung: gelernter Bäcker mit Zusatzausbildung zum Konditor
Laufbahn: Lehre im Familienbetrieb „Schwanenbäckerei“, seit 1985 Geschäftsführer.

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