Andrea Kaufmann, Vizepräsidentin des Gemeindeverbandes, verweist auf ein Schreiben aus dem Gesundheits- und dem Innenministerium mit dem Appell Märkte möglichst noch nicht zu öffnen.
Regionalen Produzenten helfen
"Es ist gerade im Frühling enorm wichtig, dass die Wochenmärkte aufmachen können und - unter Einhaltung strengster Hygiene-Maßnahmen - heimische Landwirtinnen ihre hochwertigen, regionalen Produkte direkt verkaufen können", wendet sich Daniel Zadra, Klubobmann und Landwirtschaftssprecher der Grünen, an der Gemeindeverband. Er fordert den Beschluss eine gemeinsamen und gut vorbereiteten Vorgehensweise zur Öffnung der Märkte. Die regionalen Produzenten seien auf den Absatzmarkt angewiesen, man dürfe nicht zulassen, dass sie auf ihren Produkten sitzenbleiben.
Verzicht auf soziale Funktion
Zusätzlich zu den Verhaltensregeln der Bundesregierung für Bauernmärkte haben die Dornbirner Grünen weitere Maßnahmen erarbeitet. Mit diesen könne man an den Märkten höchste hygienische Standards einhalten und die Sicherheit von Käufer und Verkäufer gewährleisten, ist Zadra überzeugt. Die Märkte seien in allen anderen Bundesländern geöffnet. "Die Vorarlberger handeln sehr verantwortungsbewusst und halten sich vorbildlich an die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus", so Zadra. Auch beim Einkaufen auf dem Markt werde man nicht unbesonnen handeln. Auf die soziale Funktion des gesellschaftlichen Treffpunktes müsse natürlich weiter verzichtet werden.
Hier die Verhaltensregeln des Bundesministeriums:
- Halten Sie zwischen Ihnen und den Miteinkaufenden einen Mindestabstand von einem Meter ein.
- Bilden Sie Warteschlangen an Ständen, an denen besonders viel los ist und achten Sie auch dabei ebenso auf den notwendigen Mindestabstand.
- Sowohl Standbetreiber wie auch Kundinnen und Kunden werden angehalten einen Nasen- und Mundschutz sowie Einweghandschuhe zu tragen. Die Bereitstellung von Desinfektionsmitteln bei den Verkaufsständen wird empfohlen.
- Die Veranstalter werden ersucht, die Abstände zwischen den Ständen bzw. Verkaufshütten – sofern das möglich ist – zu erhöhen.
- Die Standbetreiber können weitere Vorkehrungen zur Reduktion des Infektionsrisikos – wie etwas Schutzscheiben zwischen Stand und Einkäufer – treffen.
- Vor Ort sollen keine Speisen und Getränke zur direkten Konsumation ausgegeben werden.
- Die Einkäufe sollen zügig erledigt und die Verweildauer am Markt damit so kurz wie möglich gehalten werden.
- Einkaufen oder anbieten dürfen nur Personen, die gesund sind und keine Symptome einer Infektionskrankheit zeigen.
- Personen, die zur Risikogruppe zählen – insbesondere ältere Menschen – sollen ihre Einkäufe nach Möglichkeit vorbestellen und/oder von Menschen aus ihrem nahen Umfeld erledigen lassen. Wenn dies nicht möglich ist, müssen Einkäufe zügig erledigt werden.
- Die Betreiber von Märkten werden ersucht, Standinhaber und Kunden regelmäßig auf die Einhaltung dieser Verhaltensregeln hinzuweisen.
Vorsicht ist geboten
"Es gibt vom Bund zwei Schreiben. Das erste kommt vom Landwirtschaftsministerium mit den 10 Punkten zu Verhaltensregeln", erklärt Andrea Kaufmann, Vizepräsidentin des Gemeindeverbandes. "Es gibt aber von letzter Woche Freitag ein Schreiben vom Innenministerium und Gesundheitsministerium mit einem dringenden Appell an die Veranstalter, die Märkte möglichst noch nicht zu öffnen, weil sie natürlich Treffpunktfunktion haben", bestätigt Kaufmann im VOL.AT-Telefoninterview. Im Sinne der Gesundheit und der Vermeidung einer Weiterverbreitung von Covid-19 müsse man "sehr sehr vorsichtig und achtsam" mit der Öffnung der Märkte umgehen.
Öffnung ab nächster Woche
Das Thema werde laufend diskutiert. Bis jetzt sei man klar der Meinung gewesen, die Märkte, ganz nach Empfehlung des Ministeriums, erst Ende April zu öffnen. Da es kleinere und größere Märkte gebe, seien die Voraussetzungen nicht überall gleich. Man habe daher entschieden, dass unter strengen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen durchaus ab nächster Woche eine schrittweise Öffnung erfolgen könne, so Kaufmann gegenüber VOL.AT. Am Freitag sei auch ein Rundschreiben an die Gemeinden erfolgt, in dem das ganz klar definiert sei. Gerade weil die Märkte - wie auch Zadra anmerkt - so wichtig für die Produzenten seien, sei eine schrittweise Öffnung sinnvoll und vorgesehen. Regionale Direktvermarkter hätten hier einen extrem hohen Bedarf.
Dornbirn: Frühestens Ende April
Die Maßnahmen, rund um das Tragen von Mund-Nasen-Masken und Abstandsregeln müssten natürlich eingehalten werden. "Es ist jetzt in der Verantwortung der jeweiligen Veranstalter - in den meisten Fällen Gemeinden und Städte -, dass das auch eingehalten wird", verdeutlicht Kaufmann. "In Dornbirn haben wir uns entschieden, erst mit Ende April bis Anfang Mai zu öffnen", so die Dornbirner Bürgermeisterin zur Öffnung des Wochenmarktes in ihrer Gemeinde. Am Marktplatz sei eine ganz spezielle Situation gegeben. Kundenbeschränkungen würden sich hier schwierig gestalten. "Wir müssen das gut vorbereiten. Dornbirn hat einen starken Treffpunktcharakter. Auf Märkten kommen natürlich viele Menschen zusammen", gibt sie zu verstehen. Es sei bereits eine kleine Arbeitsgruppe dabei, zu prüfen, wie man mit Ständen, Abständen, Absperrungen und Zugangsbeschränkungen vorgehen könne.
Feldkircher Märkte öffnen nächste Woche
Die Stadt Feldkirch öffnet ihre Märkte wieder. Am 25. April werden sowohl der traditionelle Wochenmarkt als auch der Setzlingsmarkt »erdreich« in der Feldkircher Innenstadt stattfinden. Dabei gelten die bekannten Hygiene- und Sicherheitsregeln, wie sie Landwirtschafts- und Innenministerium vorsehen.
Bürgermeister Wolfgang Matt hat diesbezüglich auch keinerlei Bedenken, denn „sowohl die Ostertage als auch die Erfahrungen nach der Wiederöffnung vieler Geschäfte haben gezeigt“, so Matt, „dass man sich auf die Vernunft der Menschen verlassen kann.“
Auch Märkte in Bregenz finden wieder statt
Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung der Covid-19-Pandemie in Vorarlberg hat man sich auch in der Landeshauptstadt Bregenz dazu entschlossen, ab 21. April wieder in der gewohnten Form und zu den üblichen Zeiten mit den Wochenmärkten auf dem Kornmarktplatz zu beginnen. Auch Bauern- und Samstagsmärkte soll es ab diesem Zeitpunkt wieder geben.
Die Stadt bittet Marktbesucher allerdings, die nach wie vor geltenden Vorsichts- und Schutzmaßnahmen unbedingt einzuhalten.
Personen, die zur Risikogruppe zählen, wie etwa ältere Mitbürger können auf die von der Stadt angebotene Nachbarschaftshilfe (Telefon 0664 6141277) zurückgreifen und damit Einkäufe durch ein eigens eingesetztes Team erledigen zu lassen.
(VOL.AT)
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