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Trotz Corona-Lockdown: Mehr Verkehrstote in Vorarlberg

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Die Corona-bedingten Einschränkungen ab Mitte März haben über Wochen zu einem massiven Rückgang der Mobilität beigetragen. In den meisten Bundesländern spiegelte sich das in einem Rückgang der Verkehrstoten wider, nicht aber in Vorarlberg. Hier stieg die Zahl der Verkehrstoten leicht.

Zwischen 01.01. und 29.06. starben 146 Menschen im österreichischen Straßenverkehr. Das sind um 26 Prozent weniger als im ersten Halbjahr des Vorjahres (197 Getötete) (Quelle: BMI; vorläufige Zahlen). "Das ist die bisher beste Bilanz seit Aufzeichnungsbeginn. Allerdings stieg das Verkehrsaufkommen seit den ersten Lockerungen bereits wieder an. Und die zweite Jahreshälfte ist in der Regel unfallreicher", rät ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosé, die weitere Einschätzung des Jahres mit Vorsicht zu sehen. Die Krise hat aber auch neue Möglichkeiten gezeigt. "Home Office, eine Entflechtung der Arbeitszeiten sowie eine zunehmende Digitalisierung könnten in Zukunft einen wichtigen Beitrag leisten, um Mobilität effizienter und sicherer zu gestalten", so Nosé.

Vorarlberg mit leichten Anstieg

Der Bundesländervergleich weist bei sieben Bundesländern einen Rückgang bei der Anzahl der Verkehrstoten auf - in der Steiermark von 41 auf 21 (minus 49 Prozent) und in Tirol von 17 auf 9 (minus 47 Prozent) am deutlichsten. Ebenfalls rückläufige Zahlen sind im Burgenland sowie in Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg zu verzeichnen. In Vorarlberg (von 9 auf 11) und in Wien von (6 auf 7) hat sich die Zahl der Getöteten im Vergleich zum Vorjahr erhöht.

Ausblick 2020 - mehr Unfälle im Sommer

Der ÖAMTC-Experte warnt allerdings vor zu viel Euphorie im Hinblick auf die Gesamtjahresbilanz. "Nach dem Corona-Lockdown gab es durch den ausgebliebenen Transitverkehr sowie die deutlich eingeschränkte Inlandsmobilität wochenlang keine Staus, auch Fuß- und Radwege verzeichneten in den ersten Wochen weniger Aufkommen. Als Dauerzustand wäre das jedoch undenkbar - zu sehr hängen Wirtschaft und öffentliches Leben sowie die Freiheit eines jeden von der Mobilität ab", gibt der ÖAMTC-Verkehrstechniker zu bedenken.

Auch sind in der zweiten Jahreshälfte in der Regel 55 Prozent aller Verkehrstoten eines Jahres zu beklagen. "Besonders im Sommer, bei Schönwetter und an Wochenenden steigt das Risiko für schwere Unfälle - dies hat das vergangene Wochenende leider wieder gezeigt. Einerseits sind mehr Leute unterwegs, andererseits neigen viele Lenker bei guten Bedingungen zu Selbstüberschätzung und unüberlegten Fahraktionen", so Nosé abschließend.

(Red.)

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