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Trier entzieht österreichischem Intendanten die Finanzhoheit

Wegen Budgetüberschreitungen in Millionenhöhe ist dem Trierer Theater-Intendanten Karl M. Sibelius (46) die kaufmännische Leitung entzogen worden. Dem Österreicher werde künftig ein Verwaltungsdirektor zur Seite gestellt, der die Finanzen kontrollieren solle, bestätigte ein Sprecher der Stadt Trier entsprechende Medienberichte.


Das Theater habe 2015 ein Defizit von 1,3 Millionen Euro eingefahren. Nach einer Prognose überziehe das Haus sein Budget in diesem Jahr erneut um 1,3 Millionen Euro. Daher habe der Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) eine Haushaltssperre für alle freiwilligen Ausgaben der Stadt verhängt. Es handle sich “um eine Haushaltsnotlage”, finanztechnisch bestehe “höchster Optimierungsbedarf”. Beim Theater müsse das ursprüngliche städtische Budget von 7,5 Millionen Euro wieder erreicht werden.

Sibelius ist seit August 2015 Intendant. Als künstlerischer Leiter und Intendant habe er weiterhin die “Gesamtverantwortung” für das Theater. Sibelius äußerte sich am Dienstag zunächst nicht zu der Situation. Der in Bregenz geborene Sibelius war als Schauspieler und Sänger am Landestheater Linz und auf Bühnen in Wien und München aufgetreten und wurde 2012 Intendant am Theater an der Rott im niederbayerischen Eggenfelden.

Seit Wochen ist das Trierer Theater in den Schlagzeilen. Zunächst musste es ein für Mai 2017 angekündigtes Schauspiel über die 2015 tot aufgefundene Studentin Tanja Gräff absetzen, weil deren Mutter nicht in die Pläne eingebunden gewesen war. Daraufhin war Schauspielchef Ulf Frötzschner entlassen worden.

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