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Trennung von siamesischen Zwillingen begonnen

USA - Mit einer äußerst riskanten Operation hat in Cleveland im US-Staat Ohio die Trennung der am Kopf zusammen gewachsenen Zwillinge Tatiana und Anastasia Dogaru begonnen.

Nach einem ganztägigen Eingriff im „Rainbow Babies and Children’s Hospital“ liegen die drei Jahre alten rumänischen Mädchen auf der Intensivstation, sagte ein Kliniksprecher am Donnerstag. Die Spital wollte erst am Freitag mitteilen, ob die Operation erfolgreich war. Sie sei mit einem „sehr hohen Risiko“ verbunden.

Der leitende Arzt, Alan Cohen, hatte vor dem Eingriff gesagt, dass ein Team von fünfzig neurochirurgischen Experten in der ersten Stufe der Operation mit dem Auseinanderziehen der Gehirne beginne. Schon dies sei riskant, weil Tatianas Kopfdecke mit Anastasias Hinterkopf verwachsen sei. Die Gehirne der beiden Mädchen sind miteinander verbunden, daher teilen sie sich einen Blutkreislauf.

In den kommenden sechs Monaten sollen in drei weiteren Operationen die Gehirne dann komplett getrennt werden. Außerdem sollen die geteilten Venen abgetrennt und Expander zur Dehnung der Kopfhaut eingesetzt werden, damit genug Kopfhaut für beide vorhanden ist.

Besonders riskant sind die Operationen auch, weil Tatiana zusätzlich an einer Aortaverengung und Bluthochdruck leidet. Die Nierenfunktion von Anastasia fehlt völlig. Ohne Operation würden die Mädchen früh sterben, sagte der Kliniksprecher. Nur zehn Prozent aller am Kopf zusammen gewachsenen Zwillinge erlebten ihren zehnten Geburtstag.

Die Töchter der gebürtigen Rumänen Alin und Claudia Dogaru waren im Jänner 2004 in der Nähe von Rom zur Welt gekommen. Die Mutter reiste Ende 2004 mit den Babys in die USA, um sie dort operieren zu lassen. Im Jänner diesen Jahres sagte das Rainbow Hospital zu, die Operationen durchzuführen. Nach der endgültigen Trennung muss Anastasia noch eine neue Niere transplantiert werden.

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