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Wien-Wahl: SPÖ klar auf Platz eins

Klarer Auftrag für Bürgermeister Ludwig
Klarer Auftrag für Bürgermeister Ludwig ©APA
Die SPÖ hat laut einer ersten Hochrechnung der ARGE Wahlen für die APA die Wien-Wahl am Sonntag klar für sich entschieden.
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Die Sozialdemokraten kommen demnach auf rund 43 Prozent, vor der ÖVP mit ca. 19 Prozent. Die Grünen werden mit rund 12 Prozent ausgewiesen, die FPÖ stürzt auf etwa 8 Prozent ab. Die NEOS stiegen auf 7 Prozent. Das Team Strache wird die Fünf-Prozent-Hürde wohl nicht überspringen und verpasst wohl dein Einzug in den Landtag.

ÖVP und SPÖ mit deutlichem Plus

Gegenüber 2015 legt die SPÖ laut dieser Hochrechnung zu - damals erzielten die Sozialdemokraten 39,59 Prozent. Die ÖVP verbessert sich demnach gegenüber ihrem historisch schlechtesten Ergebnis von 9,24 Prozent beim letzten Urnengang deutlich. Die FPÖ hingegen stürzt um gut 20 Prozentpunkte ab - 2015 kam sie noch auf 30,79 Prozent.

Strache bangt noch um Einzug

Ein Plus verzeichnen die Grünen: 2015 lagen sie bei 11,84 Prozent, die NEOS konnten die 6,16 Prozent von 2015 leicht verbessern.

Strache klar unter fünf Prozent

Keine großen Chancen mehr auf den Einzug in den Wiener Gemeinderat hat das Team HC Strache. Es liegt bei den Hochrechnung derzeit bei rund vier Prozent.

In den Hochrechnungen ist bereits eine Schätzung der Briefwahlstimmen inkludiert, die ab Montag ausgezählt werden. Aufgrund der wegen der Corona-Pandemie ungewöhnlich hohen Anzahl der Wahlkarten sind die Hochrechnungen dieses Mal mit einer höheren Unsicherheit als üblich behaftet. Die Wahlbeteiligung dürfte sinken und wird derzeit mit rund 67 Prozent ausgewiesen. 2015 waren 74,75 Prozent zur Urne geschritten.

SPÖ erfreut

SPÖ-Landesparteisekretärin Barbara Novak zeigte sich erfreut, gleichzeitig verwies sie aber darauf, dass es nur Prognosen sind. Nun warte sie "mit Spannung auf das Endergebnis", sagte Novak gegenüber dem ORF.

Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hat sich in einer erster Stellungnahme nach dem Urnengang alle Koalitionsoptionen offengelassen und sich explizit nicht auf den bisherigen grünen Partner festgelegt. "Man wird sehen, wo es politisch die größten Schnittmengen gibt." Im Vordergrund stünden für ihn die "Interessen der Wiener Bevölkerung", sagte er im ORF.

Gute Stimmung bei der ÖVP

ÖVP-Landesgeschäftsführerin Bernadette Arnoldner hat sich nach Wahlschluss optimistisch gezeigt, dass die Volkspartei den größten Zugewinn aller Parteien einfährt und von Platz vier "deutlich nach vorne" kommt. Das sagte sie in einer ersten Stellungnahme gegenüber der APA. "Heute ist ein besonderer Tag. In einem besonderen Wahlkampf. In einem besonderen Jahr", so Arnoldner.

Ob die ÖVP als nunmehr zweitstärkste Partei den Regierungsanspruch erhebt, wollte Landesgeschäftsführerin Bernadette Arnoldner nicht sagen. Über die Koalitionsfrage "entscheidet der Bürgermeister", sagte sie in einer ersten Stellungnahme vor der ÖVP-Zentrale.

Blümel sieht "Sensation und Wahnsinn"

ÖVP-Spitzenkandidat Gernot Blümel hat sein Ergebnis als "Sensation und Wahnsinn" bezeichnet. "Ich kann es gar nicht glauben", sagte er in einer ersten Reaktion auf die erste Hochrechnung, wonach sich die ÖVP von 9,2 auf knapp 18,7 Prozent verdoppelt hat. "Wir sind von Platz vier auf Platz zwei vorgerückt und haben den größten Zugewinn in der Geschichte der ÖVP erreicht. Ich bin tief dankbar", so Blümel.

"Die ÖVP Wien ist wieder da. Wir haben fünf Jahre auf diesen Tag hin gearbeitet. Und heute wissen wir, es hat sich ausgezahlt."

FPÖ: "Vertrauen verspielt"

Der Wiener FPÖ-Klubchef Anton Mahdalik sieht den Grund für den laut erster Trendprognose massiven Absturz seiner Partei vor allem beim früheren Parteichef Heinz-Christian Strache. "Da wurde viel Vertrauen verspielt", verwies Mahdalik gegenüber der APA auf die Ibiza- und Spesenaffäre des Ex-Vizekanzlers. Mit einer Debatte um den Wiener FPÖ-Obmann Dominik Nepp rechnet er nicht.

Grüne wollen Koalition mit SPÖ

Hoch erfreut zeigte sich hingegen der Wiener Grünen-Klubchef David Ellensohn: "Wir freuen uns. Wenn es stimmt, ist es das beste Ergebnis (auf Wiener Gemeindeebene, Anm.)", sagte er vor Journalisten im Rathausklub. Er sprach sich dafür aus, die Koalition mit der SPÖ fortzusetzen. ÖVP-Landesgeschäftsführerin Bernadette Arnoldner zeigte sich nach Wahlschluss gegenüber der APA optimistisch, dass die Volkspartei den größten Zugewinn aller Parteien einfährt und von Platz vier "deutlich nach vorne" kommt.

Ergebnis für NEOS "sensationell"

NEOS-Wirtschaftssprecher und Wiener Landtagsabgeordneter Markus Ornig sprach von einem "sensationellen Ergebnis". Er bekräftigte, dass man für Koalitionsgespräche offen sei.

"Wenn die Prognose so stimmt, ist das ein sensationelles Ergebnis", sagte Nikolaus Scherak, Vizeklubchef der NEOS im Nationalrat, gegenüber der APA. "Wenn ich das richtig mitbekommen habe, ist ein Drittel an Wählern dazugekommen, das ist ausgezeichnet", fügte er an.

Team Strache enttäuscht

Der Klubchef des Team Strache, Listenmitbegründer Karl Baron, war nach den ersten Hochrechnungen um 18.00 Uhr alles andere als optimistisch, dass die Fünf-Prozent-Hürde und damit der Einzug ins Stadtparlament noch geschafft werden können. "Nein, es gibt keine Hoffnung mehr", sagte Baron der APA im Rathaus. Ob es das Team weiter geben soll, müsse man besprechen.

Sollte Straches Liste tatsächlich scheitern, wäre das eine ganz große Enttäuschung, meinte Baron: "Dann war alles umsonst." Ob die neue Partei trotzdem bestehen bleiben wird? "Das werden wir besprechen."

Inhaltliche Gründe für das schlechte Abschneiden sieht Baron nicht: "Sonst hätten wir uns ja verbiegen müssen." Aber das Team Strache habe nur ein Zehntel des Wahlkampfbudgets wie die FPÖ gehabt, führte er ins Treffen. Genugtuung über das ebenfalls katastrophale FPÖ-Ergebnis verspüre er aber nicht, versicherte der Klubchef.

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(APA)

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