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Trauerfeier für Otto Habsburg in Mariazell

Am Dienstagnachmittag trafen die Särge des letzten Kaisersohnes und seiner Frau vor der Basilika im steirischen Mariazell ein. Etwa 500 Trauergäste nehmen Abschied.
Trauerfeier in Mariazell
Requiem für Otto von Habsburg in München

Am Dienstagnachmittag hat man sich bei heißem Sommerwetter im obersteirischen Wallfahrtsort Mariazell auf die Trauerfeierlichkeiten für den am 4. Juli verstorbenen Otto Habsburg vorbereitet. Der älteste Sohn des letzten österreichischen Kaiserpaares Karl I. und Zita sowie seine im Vorjahr gestorbene Ehefrau Regina werden am Nachmittag zusammen in der Basilika Mariazell aufgebahrt. Otto und Regina hatten in Mariazell ihre Silberne und Goldene Hochzeit 1975 bzw. 2011 gefeiert. Der Wallfahrtsort spielte in der Geschichte des katholischen “Erzhauses” stets eine zentrale Rolle.

Rund 25 Grad Celsius, ein kaum bewölkter Himmel und eine sachte Brise empfingen am Dienstagnachmittag die Trauernden und die Schaulustigen, die auf die Ankunft der Särge von Otto und Regina in der Obersteiermark warteten. Der Leichnam des Kaisersohnes wurde aus Pöcking am Starnberger See, jener von Regina aus der thüringischen Veste Heldburg hergebracht, die letzte Etappe erfolgte in Glaswägen der Wiener Bestattung.

Wie die Mariazeller Polizei auf Befragen mitteilte, bereitete man sich auf viele Besucher vor. Der Zulauf bis Dienstag um 16.00 Uhr, etwa eine Stunde vor der geplanten Ankunft der Särge, hielt sich in Grenzen. Auf den Parkplätzen rund um und im Ort waren ausreichend Plätze vorhanden. Am Platz vor der Basilika hielten sich rund 100 Menschen auf, zumeist im Schatten. Die meisten von ihnen dürften Pilger sein. An den Nebeneingängen der Kirche waren bereits Männer in den Uniformen der Traditionsverbände der früheren k.u.k.-Armee versammelt, braune, hellblaue und dunkelblaue Hosen und Uniformjacken, darunter Kaiserjäger, um der Zeremonie den entsprechenden Rahmen zu geben.

Rechts der Kirche waren die Flaggen jener Länder aufgezogen, aus denen die meisten Pilger kommen und die früher ganz oder teils zu den Kronländern Österreich-Ungarns gehörten, u.a. Bosnien-Herzegowina, Tschechien, Ungarn, Polen, Kroatien oder Slowenien. Von der Basilika selbst hing eine schwarze Fahne.

Im Ort Mariazell selbst herrschte das übliche sommerliche Treiben. Als eine luftig gekleidete ungarische Touristin einen Euro-Schein für Kleingeld zum Parkplatz bezahlen wechseln möchte und sie gefragt wird, ob sie auch zur Aufbahrung “vom Kaiser” gehe, antwortet sie überrascht: “Das ist heute? Ist das nicht in Wien?”

Angehörige bereits eingetroffen

Gegen 16.45 Uhr trafen die Angehörigen des verstorbenen Otto Habsburg vor der Mariazeller Basilika ein, angeführt von seinem ältesten Sohn Karl Habsburg. Sie trafen dort mit dem steirischen Landeshauptmannstellvertreter und ÖVP-Obmann Hermann Schützenhöfer zusammen. Die Zahl der Trauergäste war auf 400 bis 500 angewachsen, vor der Kirche nahmen zahlreiche Uniformierte Aufstellung, darunter auch Kaiserjäger und Mitglieder der berittenen Artillerie.

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