In Bildstein wird am Jahresende die "Traube" für immer ihre Pforten schließen und in Dornbirn kündigt "Gütle"-Wirt Artur Rüscher seinen Rückzug an.
Am 31. Dezember ist Schluss
Seit 2008 ist Artur Rüscher Koch und Wirt im Traditionsgasthaus Gütle. Das Geschäft läuft gut, man hat viele Stammkunden, ist sehr zufrieden. Dennoch ist mit Stichtag 31.12. dieses Jahres Schluss.
"Ich bin seit 2008 in diesem Haus, bin Koch und Wirt. Alles in einem. Damals hat sich das über Bekannte ergeben. Die Firma Hämmerle Holding hat mich damals angerufen und gefragt, ob ich Interesse hätte. Und so sind wir irgendwie zusammengekommen", erinnert sich Artur Rüscher an seine Anfänge im Gütle.
Veränderung muss her
"Seit meinem 16. Lebensjahr bin ich in dieser Branche, sprich 39 Jahre", erzählt der Dornbirner. Vieles habe er gesehen und erlebt in dieser Zeit. "Man könnte einige dicke Bücher darüber schreiben, das ist fix", sagt er und lacht. Warum er aufhöre? "Ich muss etwas anderes tun, muss mich verändern. Etwas Kleineres wie das Gütle wäre gut. Es ist mit dieser ganzen Personalgeschichte und so weiter für mich fast nicht mehr machbar", erklärt der gelernte Koch seinen Entschluss.
Pandemie trägt Teilschuld
Ob es denn schwer sei, Leute zu finden? "Ja, es ist ganz schwierig. Logisch, das hat mit den Arbeits- und Öffnungszeiten zu tun. Das wird immer schwieriger für uns. Corona hat seinen Teil dazu beigetragen, aber es war davor schon nicht mehr ganz einfach", gibt der 54-Jährige zu bedenken. Darum stemmt er sehr viel allein in seinem Gastronomiebetrieb. "Heute ist Dienstag, eigentlich Ruhetag, aber ich bin in der Küche am Vorbereiten, dass ich morgen gleich starten kann. Und montags bin ich im Büro", beschreibt Artur Rüscher seine 7-Tage Woche.
Artur Rüscher im Interview
Gast(ronomie) hat sich verändert
"Es ist wie in jeder anderen Branche. Es ist alles viel schnelllebiger, kurzfristigere Geschichten. Es ist schwieriger im Voraus zu planen. Aber wie gesagt, nicht nur im Gastgewerbe. Über uns wird halt mehr geredet", antwortet Rüscher auf die Frage, wie sich denn die Gastronomie verändert habe. Und der Gast? "Der Gast ist sicher anspruchsvoller geworden in den letzten Jahren. Das auf alle Fälle. Aber das ist ja nichts schlechtes". Diesen Ansprüchen zu genügen sei machbar. Generell sei es früher in der Gastronomie nicht so kompliziert gewesen, vor allem die Bürokratie.
Letzter Tag und Resümee
"Der letzte Tag wird der 31. Dezember sein", sagt Artur Rüscher mit etwas Wehmut. Ohne großes Brimborium. "Es wird kein großes Abschiedsfest geben. Wenn, dann müsste das Anfang Jänner sein, weil wir eigentlich bis Silvester mehr oder weniger ausreseviert sind". Wie die letzten 14 Jahre denn so waren? "Es war eine lustige Zeit, oft eine anspruchsvolle Zeit. Ich habe viele schöne Geschichten erlebt, natürlich auch unschöne. Wir haben ganz viele treue Stammgäste, die immer wieder kommen. Insgesamt eine wundervolle Zeit", resümiert Artur Rüscher abschließend.
(VOL.AT)
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