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Traditionsgasthaus wird zur Bankzentrale

Direktor Wilhelm Sutterlüty zeigt sich trotz Finanzkrise zuversichtlich
Direktor Wilhelm Sutterlüty zeigt sich trotz Finanzkrise zuversichtlich ©Annemarie Kaufmann
Egg. Die Raiffeisenbank Mittelbregenzerwald kaufte den ehemaligen Gasthof „Taube“ in Egg. Demnächst soll der Abbruch erfolgen. Vor gar nicht langer Zeit war das Gasthaus „Taube“ ein geschätzter und insbesondere von Einheimischen gut frequentierter Einkehrgasthof. Bilder

Egg. Jahrzehntelang wurde das Haus von Besitzerin Marianne Bechter in tadelloser Weise geführt. Nun hat sich die allseits beliebte Wirtin in den Ruhestand begeben und ist „an`s Land“ gezogen. Seither mutiert die „Taube“ zusehends zur Ruine. Dem Aschenputteldasein des Hauses soll demnächst ein Ende gesetzt werden. Aufgrund der räumlichen Beengtheit im GZ Egg ist die Raiffeisenbank Mittelbregenzerwald seit Jahren auf der Suche nach einem neuen Standort. Die Kapazitäten im GZ seien definitiv ausgeschöpft, so Wilhelm Sutterlüty, Direktor der Raiffeisenbank Mittelbregenzerwald. Nun wurde man fündig. „Mit dem Erwerb des früheren GH Taube haben wir eine ideale Lösung gefunden. Wir wollen ein schlichtes, funktionelles Gebäude mit starkem Bezug zur Region Bregenzerwald errichten“, betont Sutterlüty.

Erstmals entwarf DI Hermann Kaufmann ein Bankgebäude im konstruktiven Holzbau. Mit heimischem Material und heimischen Handwerkern soll ein markantes Gebäude im Zentrum von Egg entstehen. Ein erklärtes Ziel des Projektes sei die Erreichung des „Passiv-Haus-Standards“, erklärt Sutterlüty. Eine in Egg ansässige Firma entwickelte für das geplante Bauvorhaben ein effizientes Energiekonzept.

„Mit dem schlichten aber eindrucksvollen Gebäude wollen wir ein klares Zeichen setzen, dass mit Bregenzerwälder Handwerkern und dem Baustoff Holz ein energieoptimiertes Haus geschaffen werden kann, welches uns wieder für lange Zeit gute Voraussetzungen für kundenorientierte Dienstleistung bieten soll“, interpretiert Wilhelm Sutterlüty. Das gesamte Taubenareal mit seiner Nutzfläche von 1529 Quadratmetern soll ausschließlich bankeigenen Zwecken zugeführt werden. Und nicht wie fälschlicherweise angenommen, mehreren Nutzern zugute kommen.

Die Kosten für das Projekt sind mit 6 Millionen Euro veranschlagt. „Natürlich gibt es Zweifel in der Bevölkerung. Fragen, ob denn ein Projekt in dieser Größenordnung in Zeiten wie diesen überhaupt realisierbar sei, sind keine Seltenheit“ gibt Sutterlüty offen zu. „Gerade darum ist es wichtig, der Wirtschaft neuen Mut zu machen und zu signalisieren – es geht wieder aufwärts“, resümiert Sutterlüty. Baubeginn wird im Frühjahr 2009 sein, der Einzug in die neue Bankzentrale ist Mitte des Jahres 2010 vorgesehen.

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