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Traditionsgasthaus muss Wohnanlage weichen

Beim ehemaligen Traditionsgasthaus sind die Bagger aufgefahren.
Beim ehemaligen Traditionsgasthaus sind die Bagger aufgefahren. ©Michael Mäser
Beim dem ehemaligen Gasthaus in Dornbirn sind in den vergangenen Wochen die Bagger aufgefahren.

Dornbirn. Über 145 Jahre war das Dornbirner Traditionsgasthaus ein beliebter Treffpunkt für Gasthausbesucher aus Nah und Fern und der Familienbetrieb konnte in dieser Zeit zahlreiche Stammgäste begrüßen. Nun wurde das Gebäude abgebrochen und wird durch eine Wohn- und Geschäftsanlage ersetzt.

Start als Gasthaus "Zum Wildenmann"

Eine Flädlesuppe und ein Schweinesteak "Jäger Art" mit Nudeln war am letztjährigen Silvesterabend das letzte Menü, welches in der "Helvetia" den Gästen serviert wurde. Im Anschluss wurden die Türen für die Besucher geschlossen – für immer. Dabei begann die Geschichte bereits im Jahre 1836 als das Gasthaus "Zum Wildenmann" errichtet wurde. 40 Jahre später eröffnete Josef Anton Thurnher die Schankwirtschaft zur Helvetia und genau zur Jahrhundertfeier im Jahr 1936 wurde der überdachte Gastgarten mit den einladenden Lauben angebaut.

Sure Räba und Hafoloab oder Nierle und Leber 

Vier Generationen lang verwöhnte die Eigentümerfamilie die Gäste mit köstlicher und bodenständiger Küche und gerne ging Wirtin Waltraud Lercher auch immer wieder auf die Sonderwünsche ihrer Gäste ein. So gab es ganz individuell, je nach Jahreszeit "Sure Räba und Hafoloab" oder Nierle und Leber zusätzlich auf der Speisekarte. "Leider geht aber alles irgendwann zu Ende und so ist es jetzt auch pensionsbedingt mit der Helvetia", so Wirtin Waldtraud Lercher nachdem sie ihre Kinder nicht für den Fortbestand begeistern konnte.

Wohn- und Geschäftsanlage Helvetia 

In den letzten Monaten wurde nun das letzte Hab und Gut aus dem ehrwürdigen Gasthaus abtransportiert, ehe nun die Bagger aufgefahren sind. Unter dem Titel "Wohn- und Geschäftsanlage Helvetia" errichtet die Firma Nägele Wohn- und Projektbau insgesamt vier Gebäude, davon drei Mehrfamilienwohnhäuser und ein Einfamilienhaus. Zwei der Mehrfamilienhäuser werden dabei von Nägele Wohnbau als Bauträger ausgeführt und es entstehen 23 Eigentumswohnungen mit einem idealen Wohnungsmix aus 2-, 3- und 4-Zimmer-Wohnungen sowie 1 Geschäftseinheit.

So soll die neue Wohnanlage aussehen.

Fertigstellung für Ende 2024 vorgesehen 

In der Wohn- und Geschäftsanlage Helvetia gelangen ein umweltfreundliches Biomasseheizystem über das Nahwärmenetz sowie eine Photovoltaikanlage zur Ausführung. Für die zukunftsweisende E-Mobilität stellt Nägele gemeinsam mit der VKW die Infrastruktur für den Betrieb von Ladestationen bereit. Für die 23 Wohnungen und die Geschäftsfläche stehen 30 KFZ-Einstellplätze, 3 Doppelparkplätze und 4 Motorradabstellplätze in der Tiefgarage zur Verfügung. Für Fahrräder gibt es eigene Abstellplätze. "Baubeginn für die neue Anlage ist für Anfang 2023 vorgesehen, die Fertigstellung für Ende 2024", so Michael Kieber von Nägele Wohn- und Projektbau. MIMA 

(Bilder: Michael Mäser)

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