Damit wollen sie die Spitzenstellung der heimischen Branche auch in den kommenden Jahrzehnten sichern.
Brennstoffzelle ab 2015
Toyota stellte am Mittwoch seinen ersten Brennstoffzellen-Wagen für die Massenproduktion vor, den Toyota FCV (Fuel Cell Vehicle), der im kommenden Jahr auf den Markt kommen soll. Tags zuvor bereits hatte Ministerpräsident Shinzo Abe als Teil eines umfassenden Reformpakets eine Initiative zur Förderung der Wasserstofftechnologie angekündigt. Üppige Subventionen und Steuererleichterungen sollen den Kauf solcher Fahrzeuge und den Betrieb von Tankstellen schmackhaft machen.
Energie aus Wasserstoff
Die Autobranche forscht derzeit an einer Reihe von umweltschonenden Antrieben, die auf eine deutliche Verringerung des Schadstoffausstoßes abzielen. Brennstoffzellen erzeugen Strom, indem sie Wasserstoff mit Sauerstoff reagieren lassen. Als Abgas entweicht Wasserdampf statt des klimaschädlichen Kohlendioxids, das die Benzinmotoren produzieren.
Gegenüber Elektroautos haben Brennstoffzellenwagen den Vorteil, dass sie viel längere Fahrten ermöglichen und das Nachtanken erheblich schneller ist. Ungeklärt ist jedoch bisher, wann Wasserstoff in ausreichender Menge erzeugt werden kann und wann es genug Tankstellen dafür gibt. Ein weiteres Problem sind die hohen Kosten.
Auch Honda in den Startlöchern
Toyota will sein erstes Massenmodell in Japan bis Ende März und in den USA und Europa dann im Sommer in den Handel bringen. Auch Honda peilt den Verkaufsstart für 2015 an. Toyota kündigte einen Preis von umgerechnet rund 50.500 Euro an. Die Regierung will mit ihren Hilfen dazu beitragen, die Kosten für ein Brennstoffzellen-Fahrzeug bis 2025 auf 15.000 Euro zu drücken.
So soll die wichtige Autobranche, in der Japan im Gegensatz etwa zur Elektronikindustrie international immer noch ganz oben mitspielt, dauerhaft wettbewerbsfähig gemacht werden. Der Sektor steht für neun Prozent der heimischen Jobs und rund 20 Prozent der Produktion.
Benzin und Diesel bleiben uns noch erhalten
Auf die Hersteller wartet allerdings eine große Aufgabe. “Das ist der Beginn einer langen Strecke”, räumte Toyota-Vizepräsident Mitsuhisa Kato ein. “Ziel ist es, Wasserstoff zur Standardausstattung in der Gesellschaft zu machen und Brennstoffzellen-Wagen zu normalen Autos.”
Selbst in zehn Jahren, so erwartet der Konzern, dürften erst einige Zehntausend solcher Autos im Jahr verkauft werden. Nach den Worten von Autoprofessor Ryuichiro Inoue von der Tokyo City University ist Ausdauer gefragt. Die Brennstoffzellen-Strategie sei auf 20 bis 30 Jahre ausgerichtet, sagte Inoue. Mut machen Toyota die eigenen Erfolge mit dem Hybridwagen Prius, der einen Elektromotor mit einem herkömmlichen Verbrennungsaggregat kombiniert.
Deutsche Autobauer lassen Japan den Vortritt
Der Brennstoffzellen-Vorstoß der Japaner dürfte auch von den deutschen Autobauern mit Argusaugen verfolgt werden. Das gilt insbesondere für den BMW-Konzern, der mit Toyota bei der Entwicklung neuer Antriebe kooperiert. Daimler hob im vergangenen Jahr eine Zusammenarbeit mit Nissan und Ford aus der Taufe, um bis 2017 wasserstoffbetriebene Fahrzeuge in größerem Stil als bisher auf die Straße zu bringen. Auch Hyundai aus Südkorea arbeitet an der Produktion solcher Autos. (red/APA)
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