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Tourismus in Vorarlberg: "Darauf lässt sich aufbauen"

©Daniel Mauche
Im Rahmen der Entwicklung der Tourismusstrategie 2030 wurden im ersten Halbjahr Daten zur Tourismusgesinnung beziehungsweise -akzeptanz in Vorarlberg erhoben. Diese Erkenntnisse aus der vorliegenden Online-Umfrage werden in die Arbeit der Tourismusstrategie 2030 mit einfließen.

Im Mai 2021 erfolgte der Kick-Off für die neue Tourismusstrategie 2030. Sie baut auf den Stärken der Branche auf und setzt sich zum Ziel, die Zukunftspotentiale optimal auszuschöpfen. Die damals bereits verankerten Grundpfeiler Gastfreundschaft, Regionalität und Nachhaltigkeit werden nun weiter vertieft sowie mit geeigneten Strukturen noch stärker in die Umsetzung gebracht. Im Rahmen des Tourismusstrategie-Prozesses wurde nun erhoben, wie die Vorarlberger Bevölkerung über den Tourismus denkt.

Repräsentative Umfrage

Tourismus ist für 91.3 Prozent der Vorarlberger ein wichtiger Arbeitgeber, für fast 89 Prozent ein wichtiger Wirtschaftszweig und für 80 Prozent trägt er zum Wohlstand des Landes bei. Das sind alles Erkentnisse aus der Umfrage, welche im ersten Halbjahr 2021 durchgeführt wurde.

"So leben wir Tourismus"

Für Tourismuslandesrat Christian Gantner ist die Tatsache, dass zwei Drittel der Bevölkerung dem Tourismus in Vorarlberg positiv gegenüber stehen, eine sehr erfreuliche Basis, auf der man aufbauen könne. "Dieser hohe Zuspruch gründet vor allem auf der Art und Weise, wie wir Tourismus in Vorarlberg leben. Nämlich authentisch und qualitätsvoll. Bei uns ist Gastgeben keine plumpe Inszenierung, keine Schein- und Zauberwelt und wir haben keine 'Ressort-Ghettos'. Für uns ist jeder Gast Mitbewohner auf Zeit", betont Gantner.

270 freie Textnennungen

Die Erkenntnisse aus der vorliegenden Umfrage geben wesentliche Rückschlüsse auf Stärken und Entwicklungspotentiale des Vorarlberger Tourismus. Dadurch wird die Berücksichtigung der Interessen der Bevölkerung als wesentliche Stakeholder-Gruppe in der Entwicklung der Tourismusstrategie 2030 möglich gemacht. "Wir freuen uns, dass durch die große Beteiligung an der Umfrage mit 270 freien Textnennungen ein wichtiger Input für den Strategieprozess geliefert wurde. Wichtig ist uns als Branche dabei, Tourismus neu zu denken und die vorhandenen Strukturen weiterzuentwickeln. Und das wollen wir unter einer breiten Beteiligung der Bevölkerung tun", erläutert Tourismus-Obmann Markus Kegele.

Probleme nicht erst seit Pandemie

Wie Kegele während der Pressekonferenz erklärte, stehe die Branche nicht erst seit der Pandemie vor großen Herausforderungen. Bereits davor habe es massive Probleme gegeben, nicht nur Fachkräfte, sondern allgemein Personen zu finden. "Wir haben jetzt die Chance, etwas zu verändern. Die Zeit ist reif, gemeinsam Dinge anzustoßen und die Schienen für eine gute Zukunft zu legen", so Markus Kegele.

Differenzierte Aussagen zu Auswirkungen des Tourismus 

Die Zustimmung zu den positiven Faktoren des soziokulturellen Beitrags des Tourismus ist mit 53 Prozent am höchsten. Mehrheitlich positive Auswirkungen auf die ökologische Entwicklung durch den Tourismus sehen 44,1 Prozent, vor allem aufgrund der Urlaubsmöglichkeiten in unberührter und idyllischer Natur (76,7 Prozent), der Pflege von Ortskernen, Naturräumen und Erholungsgebieten (61,5 Prozent), sowie dem Profit der Landwirtschaft durch den Tourismus (59,4 Prozent). Eine Minderheit von 18 Prozent sieht die ökologischen Auswirkungen kritisch, 11,6 Prozent sehr kritisch, und 27 Prozent sind bei dieser Frage mit „teils/teils“-Antworten unentschieden. Bei den Auswirkungen auf die Infrastruktur und Freizeiteinrichtungen durch den Tourismus sieht 71,4 Prozent der Befragten eine Verbesserung des Gastronomie- und Kulinarik-Angebots sowie einen Ausbau vorhandener Freizeit- und Kultureinrichtungen und Einkaufsmöglichkeiten (54,4 Prozent), der öffentlichen Infrastruktur (51,6 Prozent) und des gut ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetzes inklusive Rad- und Straßenwege sowie des öffentlichen Verkehrs (48,8 Prozent).

2022 genauere Informationen zur Tourismusstrategie

Die vergangenen Monate haben dazu gedient, Themen für die neue Strategie in Workshops mit rund 260 Mitarbeitern, engen Systempartnern sowie weiteren relevanten Stakeholdern zu definieren. Zudem arbeiten landesweite Fokusgruppen in den acht Handlungsfeldern "Vermarktung und Geschäftsmodelle", "Tourismuspolitik und Rahmenbedingungen", "Regionalität und Kulinarik", "Aus- und Weiterbildung", "Fachkräfte und Arbeitsmarkt", "Digitalisierung und Innovation", "Strukturen und Kooperation" sowie "Ökologie und Mobilität". Eine weitere Fokusgruppe mit dem Titel "Next Generation" beschäftigt sich mit dem Anliegen und den Bedürfnissen von touristischen Nachwuchskräften. Wie Landesrat Christian Ganter während der Pressekonferenz mitteilte, wird es erst 2022 konkretere Aussagen zur neuen Tourismusstrategie 2030 geben.

(VOL.AT)

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