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Totale Konfusion am Zollamt

Hörbranz - Mit dem Exklusivbericht über den Stand der Dinge am ehemaligen Autobahnzollamt haben die "VN" eine Lawine ausgelöst und im Laufe des Freitags haben sich die Ereignisse überschlagen.

Noch am Vormittag hatte Rhomberg-Geschäftsführer Peter Greußing in einem Gespräch mit Vizebürgermeisterin Manuela Hack die Hoffnung geäußert, dass neue Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen mit der Asfinag kommen könnte, zumal am Freitag auch Christian Rankl und ein Vorarlberger Verhandlungsteam in Wien bei der Asfinag in dieser Sache Gespräche führte.

Gekündigt oder nicht?

Am Nachmittag ließ Asfinag-Pressesprecher Ren-Zimmermann gegenüber den „VN“ die Bombe platzen: Auf Wunsch von Rhomberg-Bau sei die Zusammenarbeit mit der Asfinag formell gekündigt worden, das Projekt damit gestorben. Im Gegensatz zur „Interpretation“ der Asfinag sind für Hubert Rhomberg die Türen noch nicht endgültig zugeschlagen. „Wir haben lediglich unseren Standpunkt klargelegt, dass unter diesen Voraussetzungen – Tempo 100 und deshalb massiv verlängerte Verflechtungsstrecken, die technisch kaum machbar und vor allem betriebswirtschaftlich nicht finanzierbar sind – das Projekt für uns uninteressant und nicht umsetzbar ist. Sollte sich diese Vorgabe jedoch ändern, was wir natürlich sehr hoffen, würden wir sehr wohl weitermachen.“

Verwunderung

Im Hörbranzer Rathaus herrschte Verwunderung. „Wir sind Partner von Rhomberg und wenn es da einen endgültigen Ausstieg gegeben haben sollte, dann hätten wir uns zumindest erwartet, dass Rhomberg uns vor einem solchen Schritt kontaktiert und diesen mit uns abspricht. Aus diesem Grund tendiere ich eher dazu, dass der Ausstieg dem Wunschdenken der Asfinag entspringt. Wir hatten ohnehin schon seit längerer Zeit das Gefühl, dass die Asfinag aussteigen will und uns irgendwie den Schwarzen Peter dafür zuschieben möchte. Wäre es tatsächlich so, dass das viel versprechende Projekt gestorben ist, wäre das für die Gemeinde eine Katastrophe, weil alles von vorne beginnen müsste“, so Bgm. Hehle.

STICHWORT: Verflechtungsstrecke

Hinter diesem Begriff verbirgt sich die Vorgabe des Ministeriums für die Anbindung des geplanten Gewerbeparks an die Autobahn. Nach heutigem Stand sind diese Verflechtungsstrecken bei einer geltenden Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h ausreichend. Sie könnten auch für Tempo 90 gerade noch eingehalten werden. Das Ministerium verlangt jedoch, dass die Verflechtungsstrecken auf Tempo 100 auszulegen sind. Statt 250 m jetzt 450 m auf Lindauer Seite und statt 180 m nun 310 m auf Hörbranzer Seite. Das ist für Rhomberg-Bau nicht finanzierbar, weil sich bei dieser Länge die Auffahrt Hörbranz und die „Verflechtungsstrecke“ überschneiden würden, was umfangreiche und teure Umbauarbeiten nach sich zöge.

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