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Totalausfall der Forderungen nach Wienwert-Pleite möglich

Ein Totalausfall aller Forderungen sei möglich, erklärte der KSV.
Ein Totalausfall aller Forderungen sei möglich, erklärte der KSV. ©APA
Laut KSV1870 könnte es bei den Anleihegläubiger-Forderungen nach der Pleite der WW Holding AG zu einem Totalausfall kommen. Es sei "derzeit völlig ungewiss, ob es überhaupt zu einer Quotenverteilung an die Gläubiger kommen wird".
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In der Pleite der WW Holding AG (vormals Wienwert Holding AG) hat der Masseverwalter nur 36,0 Mio. Euro Forderungen anerkannt und 43,1 Mio. Euro bestritten, geht aus dem Anmeldeverzeichnis zur Prüfungstagsatzung von Dienstag hervor. Das hohe Volumen insgesamt gemeldeter Forderungen von 79,0 Mio. Euro erklärt sich auch durch Doppelmeldungen – direkt durch Anleihegläubiger selbst bzw. die Kuratoren.

79 Mio. Forderungen bei WW-Holding-Pleite

Allein die beiden Wienwert-Gründer Nikos Bakirzoglu und Wolfgang Sedelmayer meldeten 5,7 bzw. 5,6 Mio. Euro – sowie zusammen knapp 1 Mio. Euro über eine gemeinsame Firma (Wienwert L144 HHM BETA Immobilienhandel KG) – an Forderungen an. Diese mehr als 12 Mio. Euro wurden vom Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Norbert Abel jedoch bestritten – und dieser erhob dazu sogar eine Gegenforderung im Ausmaß von 1,6 Mio. Euro.

Der KSV1870 erklärte nach der Prüfungstagsatzung am Handelsgericht Wien, es sei “derzeit völlig ungewiss, ob es überhaupt zu einer Quotenverteilung an die Gläubiger kommen wird” – selbst im besten Fall werde die Quote nur ein geringes Ausmaß erreichen. Bei realistischer Betrachtung sei “auch ein Totalausfall nicht gänzlich auszuschließen”.

Die konkursmäßige Abwicklung des Schuldnerunternehmens durch Abel werde aus heutiger Sicht “aufgrund der Komplexität des Verfahrens noch einige Zeit in Anspruch nehmen”, so der KSV1870. Bei der Creditreform geht man davon aus, dass das Verfahren “noch circa fünf bis sieben Jahre” dauern wird. Nach dem Scheitern von Sanierungsbemühungen geht es hier seit Februar um ein Konkursverfahren, nachdem der 99,9-Prozent-Anteil, den die WW Holding an der Wienwert AG hielt, nicht veräußert werden konnte und damit wertlos wurde. Die 35,3 Mio. Euro Anleihe-Forderungen wurden wie berichtet von rund 900 Anleihegläubigern erhoben.

Neben der WW Holding AG befinden sich zehn weitere Konzerngesellschaften in Konkurs, darunter die Wienwert AG.

(APA/Red)

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