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Togo: Elf Tote bei Protesten gegen Wahl

Bei gewaltsamen Protesten in Togo sind seit der Bekanntgabe des offiziellen Ergebnisses der Präsidentschaftswahl mindestens elf Menschen getötet worden.

Weitere 95 Menschen wurden bei den Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Ordnungskräften in der Hauptstadt Lome verletzt, wie Krankenhausmitarbeiter am Mittwoch mitteilten. Fast alle Verletzungen seien durch Schüsse verursacht, hieß es weiter.

Die Wahlkommission in Togo hatte am Dienstag den Kandidaten der Regierungspartei, Faure Gnassingbe, zum Sieger der Präsidentschaftswahl vom Sonntag erklärt. Die Opposition sprach von „massivem Wahlbetrug“ und weigerte sich, das Ergebnis anzuerkennen. Bereits kurz nach der Verkündung von Gnassingbes Wahlsieg kam es in der Hauptstadt Lome zu ersten Straßenkämpfen. Regierungsgegner errichteten Barrikaden und setzten Autoreifen in Brand. Die Sicherheitskräfte setzten laut Augenzeugen Tränengas ein und schossen mit scharfer Munition.

Oppositionskandidat proklamiert sich zum Wahlsieger

Nach andauernden gewaltsamen Protesten in Togo hat sich der offiziell unterlegene Präsidentschaftskandidat der Opposition, Emmanuel Akitani Bob, am Mittwoch zum Wahlsieger proklamiert. Vor der Presse sagte Akitani in Lomé, er sei der legale Präsident des westafrikanischen Landes. „Wir haben die Wahlen nicht verloren“. Er rief zur allgemeinen Mobilisierung der Demokratiebewegung auf.

Bei den Unruhen seit der Bekanntgabe des offiziellen Wahlergebnisses am Vortag sind mindestens elf Menschen getötet worden. Weitere 95 Menschen wurden bei den Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Ordnungskräften in der Hauptstadt Lomé verletzt, wie Krankenhausmitarbeiter am Mittwoch mitteilten. Fast alle Verletzungen seien durch Schüsse verursacht, hieß es weiter.

Die togolesische Wahlkommission hatte den Kandidaten der Regierungspartei, Faure Gnassingbe, zum Sieger der Präsidentschaftswahl vom Sonntag erklärt. Der Sohn des im Februar verstorbenen langjährigen Diktators General Gnassingbe Eyadema hat nach amtlichen Angaben 60,22 Prozent der gültigen Stimmen erhalten. Faure Gnassingbe war bereits nach dem Tod seines Vaters Anfang Februar von der Militärführung putschartig als Präsident eingesetzt worden. Nach heftigen Protesten im In- und Ausland gegen den Verfassungsbruch hatte er zurücktreten und Wahlen ermöglichen müssen.

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