Tödliche Lungenkrankheit: Vorarlberg ist die Legionellen-Hochburg

Legionellen sind im Wasser lebende Bakterien. Das Einatmen von legionellenbelasteten Aerosolen – wie sie beispielsweise beim Duschen entstehen – kann zu einer schweren Lungenentzündung, der so genannten Legionärskrankheit, führen.
Der Jahresbericht der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) weist für 2016 bundesweit sieben Tote in Folge der Legionärskrankheit aus. Mit 2,85 Erkrankungsfällen pro 100.000 Einwohner nimmt Vorarlberg den unrühmlichen ersten Rang im Bundesländervergleich ein.
Jede zehnte Wohnanlage übersteigt Grenzwerte
Das Altacher Unternehmen TGS hat 19 Mitarbeiter durch Kalb Analytik in Feldkirch in Trinkwasserhygiene und Legionellenprophylaxe schulen lassen. Damit sollen die Nutzer von Trinkwassererwärmungsanlagen besser vor Legionellen geschützt werden.
Wohnhausanlagen und Hotels stehen auf der Liste ganz oben: „Bei jeder zehnten Wohnhausanlage und bei jedem dritten Hotel werden Grenzwertüberschreitungen festgestellt“, erläutert Edwin Kalb, Vorstand der Kalb AG. Der Experte empfiehlt, die Legionellenproblematik schon bei der Planung von Anlagen zu beachten. An einer regelmäßigen Überprüfung – gemäß Trinkwasserverordnung und ÖNORM B 5019 – führe kein Weg vorbei.
Sicherer Betrieb
Für den sicheren Betrieb sind ausreichend hohe Betriebstemperaturen, kontinuierliche Zirkulation und regelmäßiges Spülen von „funktionellen Totleitungen“ – das sind selten verwendete Entnahmestellen – wichtig. „Eine sogenannte Legionellenschaltung – also die periodische kurzfristige Erhitzung des Systems – bietet hingegen keinen ausreichenden Schutz“, erklärt Edwin Kalb.