Tödliche Ketamin-Lieferung: Arzt gibt Schuld im Fall Matthew Perry zu

Der 54-jährige Mediziner aus San Diego bekannte sich in Los Angeles schuldig, das Narkosemittel Ketamin für Perry beschafft zu haben, wie US-Medien übereinstimmend berichteten. Das Strafmaß soll im April bekanntgegeben werden.
Die zuständige Richterin hatte ihm zuvor untersagt, weiter als Arzt zu arbeiten. Gegen Zahlung einer Kaution ist der Mann auf freiem Fuß. Ihm droht eine Gefängnisstrafe von bis zu zehn Jahren. Sein Mandant sei unglaublich reumütig, sagte der Anwalt des Arztes kürzlich. Er wolle das Richtige tun und mit der Staatsanwaltschaft kooperieren. Laut der Anklageschrift soll der Arzt aus San Diego einem Kollegen in Los Angeles unter anderem mit einem gefälschten Rezept eine größere Menge Ketamin für Perry verkauft haben.
Ermittlungen decken kriminelles Untergrundnetzwerk auf
Polizei und Staatsanwaltschaft hatten Mitte August schwere Vorwürfe gegen fünf Festgenommene vorgebracht, darunter Ärzte, Dealer und ein Assistent des Schauspielers. Bei der Fahndung ging es um die Frage, wie der Schauspieler an das Narkosemittel Ketamin gekommen war, das er zu seinem Todeszeitpunkt in ungewöhnlich hoher Menge im Blut hatte. Die Ermittlungen hätten "ein weit verzweigtes kriminelles Untergrundnetzwerk aufgedeckt", sagte Staatsanwalt Martin Estrada. Die Angeklagten hätten die Suchtprobleme von Perry ausgenutzt, um sich zu bereichern.
Hauptangeklagte plädieren auf nicht schuldig
Die Hauptangeklagten sind ein Arzt in Los Angeles und eine als "Ketamin-Königin" bekannte Drogenlieferantin, die Perry im vorigen Herbst auf dem Schwarzmarkt große Mengen Ketamin besorgt haben sollen. Beide haben auf nicht schuldig plädiert. Der Prozess gegen sie ist für 2025 geplant. Ein Assistent des Schauspielers hat bereits seine Schuld eingeräumt, Ketamin für Perry beschafft und ihm ohne medizinische Kenntnisse die Droge gespritzt zu haben. Ihm drohen bis zu 15 Jahre Gefängnis. Das Strafmaß soll im November verhängt werden.
Perry (54) war vergangenen Oktober tot im Whirlpool seines Hauses in Los Angeles gefunden worden. Zuvor hatte der Schauspieler wiederholt öffentlich über seinen Kampf gegen Suchtprobleme gesprochen. Berichten zufolge hatte er sich wegen Depressionen und Angstzuständen einer Ketamin-Therapie unter ärztlicher Aufsicht unterzogen. Zusätzlich soll er sich das Mittel auf dem Schwarzmarkt besorgt haben.
Ketamin ist ein seit Jahrzehnten bewährtes Narkosemittel. Manche Partygänger nutzen das Mittel auch als illegale Clubdroge. Ebenso können Menschen mit therapieresistenten Depressionen unter bestimmten Voraussetzungen mit Ketamin behandelt werden.
(APA/dpa)
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