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Todesfälle durch Staphylokokken

Eine lebensgefährliche Staphylokokken-Erkrankung ist in Krankenhäusern auf dem Vormarsch und verursacht offenbar tausende Todesfälle.

Nach einer Studie, die in der jüngsten Ausgabe des „British Medical Journal“ veröffentlicht wird, sind die Befürchtungen der Krankenhausverwaltungen über ein Vorrücken der Erreger berechtigt.

Die gegen das Antibiotikum Methicillin (Oxacillin) resistenten, so genannten MRSA-Erreger waren 1998 allein in England und Wales in 2.273 Fällen die Haupt-Todesursache, noch fünf Jahre zuvor nur in 216 Fällen. Von dieser Krankheit sind vor allem ältere oder gebrechliche Patienten betroffen, die sich wund gelegen haben oder Urin-Katheter nutzen.

Die Gefahr durch die Erkrankung Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) ist in Fachkreisen seit langem bekannt. Das Antibiotikum Oxacillin, eine Penicillin-Weiterentwicklung mit der traditionellen Bezeichnung Methicillin, kann diese lebensgefährlichen Bakterien nicht mehr besiegen, weil sie resistent sind.

Die steigenden Zahlen könnten nicht ausschließlich auf erhöhte Wachsamkeit und ein zunehmendes Problembewusstsein des medizinischen Personals zurückzuführen sein, heißt es in der Fachzeitschrift. Methicillin wurde seit den Sechzigern gegen die Staphylococcus aureus eingesetzt, nachdem die Erreger gegen Penicillin resistent geworden waren.

MRSA zieht in vielen Fällen eine Blutvergiftung nach sich. Die Krankheit kann mit dem Blockbuster-Antibiotikum Vancomycin behandelt werden. Allerdings befürchten die Mediziner, dass die Bakterien auch gegen diese Behandlung resistent werden könnten.

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