Tod im Kriegsgebiet: Putins Lieblings-Reporterin Prokofjewa (35) getötet

Anna Prokofjewa (35), eine der bekanntesten russischen Kriegsreporterinnen, ist bei einem Einsatz in der Region Belgorod tödlich verunglückt. Wie staatliche russische Stellen und der Fernsehsender Kanal Eins bestätigten, trat sie bei Dreharbeiten auf eine Landmine, die explodierte und sie sofort tötete. Ihr Kameramann Dmitri Wolkow erlitt dabei schwere Verletzungen.
Der Vorfall ereignete sich laut Kanal Eins in der Siedlung Demidowka im Bezirk Krasnojaruschski – einem Gebiet, das regelmäßig unter Drohnen- und Artilleriebeschuss durch ukrainische Streitkräfte steht. Der Sender erklärte: „Anna Prokofjewa ist bei der Ausübung ihrer beruflichen Pflicht gestorben.“ Zudem wird behauptet, dass der Sprengkörper vom ukrainischen Militär gelegt worden sei.
Putins mediale Frontfrau
Prokofjewa galt als eine der loyalsten medialen Stimmen des Kremls. Sie war zunächst für den russischen Auslandssender „Russia Today“ tätig, bevor sie 2023 zum staatlichen Sender Kanal Eins wechselte. Dort berichtete sie regelmäßig aus dem Frontgebiet in der Ukraine und drehte Reportagen direkt in Kampfzonen.
Die Journalistin präsentierte sich in sozialen Netzwerken häufig in Militäruniform oder Freizeitkleidung – meist inmitten russischer Soldaten oder militärischer Ausrüstung. Auffällig war dabei stets das „Z“-Symbol auf ihrer Kleidung, das in Russland als Zeichen der Unterstützung für den Krieg gegen die Ukraine gilt. In den Medien wurde sie mehrfach als „Putins Lieblings-Reporterin“ bezeichnet.
Klare Haltung zum Krieg
Ihre politische Haltung machte Prokofjewa nie zum Geheimnis. In einem Instagram-Post wenige Tage nach Beginn des russischen Angriffskriegs schrieb sie:
„Heute möchte ich sagen: Egal, was passiert, ich werde immer für unsere Jungs da sein. Ihr könnt mich beleidigen, hassen, euch abmelden, fluchen. Das ist mir egal!!! Ich bin Russin, ich bin Patriotin, ich liebe mein Land und ich habe unsere Streitkräfte immer unterstützt.“
Reaktionen aus Moskau
Offizielle Reaktionen aus dem Kreml gab es zunächst nicht. In russischen Staatsmedien wurde Prokofjewas Tod jedoch bereits mit Nachdruck thematisiert. Der Sender Kanal Eins würdigte sie als „mutige und aufrichtige Journalistin“, die ihr Leben für die Wahrheit riskiert habe.
Verlust für die russische Kriegspropaganda
Der Tod von Anna Prokofjewa bedeutet einen schweren Verlust für das staatlich kontrollierte Mediensystem Russlands. Sie war nicht nur ein bekanntes Gesicht der Kriegsberichterstattung, sondern auch eine Symbolfigur für die Propagandastrategie des Kremls. Ihr Tod unterstreicht zugleich die gefährliche Realität für Reporterinnen und Reporter im russisch-ukrainischen Grenzgebiet.
(VOL.AT)
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