Mit vier Neuzugängen ist die “Frauengalerie” im Technischen Museum Wien, mit der auf bedeutende technische Beiträge von Frauen hingewiesen wird, nun vollständig. Im Rahmen einer Presseführung am Dienstag wurden die Schautafeln für die Flug- und Automobilpionierinnen Bozena Laglerova und Bertha Benz, die Klavierbauerin Nannette Streicher sowie die Architektin Margarete Schütte-Lihotzky präsentiert.
Frauen immer häufiger im TMW
Rund die Hälfte der jährlich ungefähr 400.000 Besucher des Technischen Museums (TMW) sind mittlerweile weiblich, betonte Direktorin Gabriele Zuna-Kratky. Wie in großen Teilen der Technikgeschichte dominiere auch in der musealen Darstellung selbiger allerdings noch die männliche Sicht der Dinge. “Frauen sind im technischen Kontext immer noch in einer Sonderrolle”, sagte Doris Erhard, Kulturvermittlerin im TMW.
Auch die Beiträge von Frauen, wie etwa der Computer-Vordenkerin Ada Lovelace (1815-1852), würden oft vernachlässigt, so Zuna-Kratky anlässlich des heutigen “Ada-Lovelace-Tages”. Neben der britischen Mathematikerin bildeten bisher Schautafeln für die erste Physik-Nobelpreisträgerin, Marie Curie (1867-1934), die am 27. Oktober vor 50 Jahren verstorbene österreichischen Physikerin Lise Meitner (1878-1968) und die Astronomin Caroline Herschel (1750-1848) seit 2016 den Grundstock der “Frauengalerie”. Wie die ersten Infotafeln sind auch die Neuen nicht nebeneinander angebracht, sondern im jeweiligen Wirkungsbereich der Frauen verortet.
Spezielle Führungen in der “Frauengalerie”
Man könne “die Damen nun in ihren verschiedenen Umgebungen und Zeiten besuchen”, sagte Erhard. Gemeinsam sei allen, dass sie sich in männlich dominierten Umgebungen gegen die ihnen zugedachten Rollen entschieden haben, und ihren eigenen Weg gegangen sind: So erhielt Laglerova (1888-1941) als erste Frau der Monarchie 1911 den Flugschein, während Streicher (1769-1833) als Jungunternehmerin das Klavierbauunternehmen ihres Vaters übernahm und es an die Spitze führte und Bertha Benz (1849-1944) die erste Überlandfahrt mit einem Automobil wagte.
Direkt in der von ihr entworfenen wegweisenden “Frankfurter Küche” lässt sich von nun an auch mehr über die Wiener Architektin Schütte-Lihotzky (1897-2000) erfahren. Neben den Ausstellungstexten bietet das TMW auch spezielle Führungen durch die im Haus verteilte “Frauengalerie” an.
(APA/Red)
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