AA

Titel vor Gericht erkämpft

Über zwei Jahre nach dem Bundesligafinale zwischen Wals und Klaus gab es nun eine überraschende Wende abseits der Ringermatte. Der KSK Klaus wurde von einem Gericht nachträglich zum Bundesligameister 2004 erklärt.

Am 5. Dezember 2004 kam es zu einer Kuriosität in Österreichs Ringer-Bundesliga. Obwohl der KSK Klaus beide Finalkämpfe gegen den AC Wals mit 20:17 gewonnen hatte, wurde den Salzburgern der Meisterpokal überreicht. Grund dafür war die Strafverifizierung des ersten Kampfes wegen des Einsatzes des Ukrainers Vadim Tasoev auf Seiten der Klauser. Nach einem Protest der Salzburger hatte der ÖARV-Rechtsausschuss den KSK-Sieg in eine 16:21-Niederlage umgewandelt.

Über 800 Tage später gab es nun eine überraschende Wende im “dritten Finale” abseits der Ringermatte zwischen den Funktionären bzw. Rechtsvertretern beider Parteien. “Das Landesgericht Salzburg hat dem KSK Klaus nachträglich den Sieg in der Ringer-Bundesliga 2004 zugesprochen”, freute sich KSK-Rechtsvertreter Dr. Karl-Heinz Plankel nach dem positiven Bescheid aus der Mozartstadt. “Das Urteil ist eine Entscheidung im Sinne des fairen und sauberen Sports”, so Plankel.

In der Urteilsbegründung wurde festgehalten, dass Wals einen schuldhaft rechtswägigen Protest erhoben hatte und deshalb die Ländle-Staffel der Meistertitel zugesprochen werden muss. Die Salzburger hatten nachweislich vor der Meisterschaft gewusst, dass Tasoev nicht eingesetzt werden hätte dürfen. Um einen fairen Wettkampf zu gewährleisten, hätte der Protest vor dem ersten Finale und nicht erst zwei Tage später erfolgen müssen laut Statuten.

Rekordmeister Wals (“nur” mehr 40-facher Titelträger) muss neben dem Meisterpokal zusätzlich 11.500 Euro an Schadenersatz plus Zinsen an die Klauser zahlen und für die 10.000 Euro Gerichtskosten aufkommen. Die Salzburger können zwar bis Mittwoch Berufung einlegen, laut Plankel sind die Chancen eher bescheiden. Der nun fällige Antrag an den Österreichischen Amateurringerverband und die offizielle Zusprechung des Meistertitels kann formell erst nach der Einspruchsfrist erfolgen.

“Das Urteil ist eine große Genugtuung, da wir von vielen Seiten belächelt wurden. Letztendlich hat die Causa aber Spuren hinterlassen und hat das Interesse vom aktiven Ringsport gelenkt. Jetzt ist alels vorbei und wir können uns wieder auf die Aktivitäten auf der Matte konzentrieren”, so ein erleichterter KSK-Vizepräsident Reinhold Hartmann nach der Urteilsverkündung.

  • VOL.AT
  • Vorarlberg Sport
  • Titel vor Gericht erkämpft