Ein Ergebnis erwarte man sich in zwei bis drei Monaten, erklärte der Direktor des Tiroler Instituts, Univ.-Prof. Richard Scheithauer am Montag der APA.
“Wie beim ‘Friedrich-Schiller-Code’ werden wir mit dem DNA-Material Analysen auf drei Ebenen durchführen”, sagte Scheithauer. Das genetische Material der “Romanow-Familie” sei bekannt. Im Anschluss werde man die Untersuchungsergebnisse mit dem vorhandenen Material vergleichen.
Erste Gewebeproben seien vor zwei Wochen in Innsbruck eingetroffen. Die zwei Wissenschafterinnen bringen noch weiteres Material mit. “Für eine Gewebeentnahme eignen sich am besten lange Röhrenknochen, wie beispielsweise ein Oberschenkel. Je dicker und fester die Knochenwand, desto größer ist die Chance auf eine intakte DNA”, schilderte Scheithauer.
Neben dem Innsbrucker Team rund um Gerichtsmediziner Walther Parson habe in den vergangenen Monaten ein zweites Labor, das Institut der US-Armee in Maryland in den USA, an den Analysen gearbeitet, sagte der Direktor. Nach Beendigung der Arbeiten in Tirol werden die Daten aus Amerika und Österreich nach England an ein drittes Institut geschickt. “Somit ist ein größtmögliches Maß an Neutralität gegeben”, sagte Scheithauer.
Vor rund zwei Monaten habe das Institut aus dem rund 1.400 Kilometer östlich von Moskau gelegenen Sverdlovsk im Auftrag der russischen Generalstaatsanwaltschaft in Innsbruck um Unterstützung angefragt. 1991 habe man die sterblichen Überreste der Familie des als Nikolaj Alexandrowitsch Romanow geborenen Zaren in einem Grab bei Jekaterinburg gefunden.
Zwei der fünf Kinder hätten gefehlt, welche später in der Nähe in einem anderen Grab gefunden wurden, erklärte Scheithauer. Man vermute, dass es sich bei den Überresten um den Sohn Alexej und um eine der Töchter, Anastasia oder Maria, handle. Die siebenköpfige Zarenfamilie war 1918 im Juli von Bolschewisten ermordet worden.
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