When in Rome, do as the Romans do, sagt der Engländer wenn du in Rom nicht auffallen willst, mach es wie die Römer. Gleiches gilt für Besucher Londons, die ungern als solche enttarnt werden wollen. Es ist ein Trugsschluss zu glauben, dass sich diese Stadt allein durch einen Besuch der in Wachs verewigten Stars bei Madame Tussauds, der Kronjuwelen oder der Wachablösung erschließt.
Ein Exkursionsprogramm
Wer wie ein echter Londoner auf die Frage Been there, done that? mit sure antworten können möchte, sollte das nachstehende Exkursionsprogramm umsetzen. Wer der Hauptstadt mal aufs Haupt spucken will, der kann an verschiedenen Stellen hoch hinaus kommen. Auf London herabschauen lässt sich vom Balkon der Tate Modern. Die Aussicht ist kostenfrei, man zahlt mit einem eingeschränkten Blickfeld auf die Millennium Bridge, St. Pauls Cathedral und das Finanzzentrum. Lohnender ist der Blick vom Monument. An der Stelle, wo 1666 das Große Feuer ausbrach, bekommt man heute noch heiße Füße. Schließlich muss die Aussichtsplattform mit 311 Stufen erklommen werden. Schwindel erregend sind im Vertigo 42 nicht nur die 360 Grad Panoramablicke, sondern auch die Preise. Trotzdem ein Muss! Den Überblick über die Stadt hat man neben der unschlagbaren Sicht aus dem London Eye auch von der Kuppel der St. Pauls Cathedral. Der Highgate Cemetery hat für jeden was zu bieten: Morbider Charme umgibt die Friedhofsanlage, auf dessen Ostteil Karl Marx ruht.
Das Grab von Karl Marx
Neben dem Großvater des Sozialismus fanden hier Literat George Elliot, Kekskönig Max Wall (Erfinder der Hovis- Cookies) und Gilbert Foyles, Begründer des gleichnamigen Buchimperiums, ihre letzte Ruhestätte. Feministinnen und Musikliebhaber mit Faible für knisternden Schellack sollten den Chingford Mount ersteigen. Hier kann am Grab der Emmeline Pankhurst eine Gedenkminute für die von ihr erkämpften Frauenrechte eingelegt werden. Mozart-Interpret Richard Tauber (1891 1948) würde sich vermutlich mehr über einen kleinen melodischen Gruß freuen. Ein echter Londoner würde nie behaupten, Soho zu kennen; dafür bewegt sich hier zu viel. Außerdem ist das Angebot an Bars und Clubs zu unübersichtlich. Eine Konstante in diesem Gewimmel bildet das Coach & Horses als Treffpunkt namhafter Schriftsteller. Musikalischer place-to-be ist der 1956 von Ronnie Scott eröffnete und nach ihm benannte Jazz Club. Der Besuch einer Schwulen-Bar wie Friendly Society oder einer Lesben- Bar wie der Candy-Bar gehört auch zu den obligatorischen Soho-Erfahrungen. Der Pool der Pinguine im London Zoo ist ein Design-Lehrstück und Pilgerstätte für Architektur- Studenten genau wie für Freunde der putzigen Arktis- Bewohner.
Abtauchen in der Themse
Ein Heidenspaß, wenn auch durch und durch touristisch, ist es, wenn das Amphibienfahrzeug der Duck Tours bei seiner Stadtrundfahrt in die Themse abtaucht. Man glaubt es kaum das anfänglich so umstrittene Denkmal für Lady Di, der Princess Diana Memorial Brunnen, wurde kürzlich zum zweitwichtigsten modernen Wahrzeichen Londons gewählt. Zu den kulturellen Standards zählt die Saatchi Gallery. Besonders interessant ist der mit Öl gefüllte Raum, das Kunstwerk 20:50 von Wichard Wilson, der bei seinen Betrachtern optische Täuschungen verursacht. Ach ja, und Meisterstücke wie van Goghs Sonnenblumen und Monets Seerosenteich in der National Gallery gehören genauso zum Muss wie Roy Lichtensteins Wham! in der Tate Modern und Rembrandts Selbstportrait im Kennwood House. Die Themse durchwindet die Stadt mächtig und anmutig. Genießen Sie beim Gang entlang des Ufers Ausblicke auf Windsor, Hampton Court oder Kew Gardens.
Viele Wandermöglichkeiten
Auch sonst gibt es erstklassige Wandermöglichkeiten. Sowohl der Capital Ring (72 km) als auch der Outer Orbitall Path (220 km) versprechen Entspannung im Grünen. Wem botanische Gärten und Gewächshäuser zu langweilig sind, der kann in Kew eine der größten botanischen Sammlungen weltweit besuchen. Die Leichenblume, die einen fürchterlichen Gestank verbreitet, gehört zu den duftenden Attraktionen. Angenehmer riecht es auf den vielen Märkten. Blumen bis zum Horizont können sonntags auf dem Columbia Road Flower Market beschnuppert und erworben werden. Je nach Wochentag werden auf dem Portobello Road Market Antiquitäten, Schmuck, Gemüse und Obst angeboten.
Metropole: Beinahe acht Millionen leben in Greater London
London ist die Hauptstadt Englands und des Vereinigten Königreiches. Die Stadt an der Themse wird im Verwaltungsgebiet Greater London von 7,556.900 Menschen Menschen bewohnt London ist damit die bevölkerungsreichste Stadt der Europäischen Union. Die englische Metropole ist nach wie vor eines der wichtigsten Kultur-, Finanz- und Handelszentren der Welt.
32 fast vollständig aus Glas geformte Kapseln, in denen jeweils bis zu 25 Personen Platz finden, machen das London Eye zum besten Aussichtspunkt auf die Millionenstadt. Mit einer Höhe von 135,36 Metern war die Konstruktion bis Anfang des Jahres 2006 noch das höchste Riesenrad der Welt.
Brücke: Millennium Bridge für Fußgänger über die Themse
Die Millennium Bridge (gr. Bild) ist eine Fußgängerbrücke über die Themse. Sie verbindet die City of London auf der Nordseite mit dem Stadtteil Southwark im Stadtbezirk London Borough of Southwark auf der Südseite. Am nördlichen Ende der Brücke befinden sich die Saint Pauls Cathedral, am südlichen Ende das Tate Modern, das Globe Theatre und die Bankside Gallery.
Die überdimensionale Turmuhr
Der Big Ben ist eines der schönsten Wahrzeichen von London. Direkt neben der Themse steht der 150 Jahre alte Turm mit seiner überdimensionalen Uhr, die schon in vielen Filmen zu sehen war.
Bäder: Diverse Möglichkeiten zur Abkühlung in Bädern
Das Londoner Pflaster kann mitunter als so heiß empfunden werden, dass Abkühlung Not tut. Zudem bietet sich so die Möglichkeit, in die britische Badekultur einzutauchen. In den Hampstead Mixed Ponds finden sich drei Bassins: eines für Männer, eines für Frauen und eines für beide. Während es für die Ladies einen separaten Bereich gibt, kann Mann in seinem Revier den Nudisten raushängen lassen. Ebenfalls ein Erlebnis: Ein Besuch im Tooting Bec Lido, Europas zweitgrößtem Freibad. Kunterbunte Umkleidekabinen sorgen ebenso wie die Art Deco Ensembles für ein einzigartiges Ambiente. Etwas Überwindung kostet vielleicht ein Bad im Herzen des Hyde Parks. Im Serpentine Lido kann mit Enten um die Wette geschwommen werden. Nicht ganz Ihr Fall? Aber, wer ein echter Londoner sein will . . .
Marx-Grab: Pilgern zum Grab von Karl Marx
Seit 1956 ziert ein von der kommunistischen Partei Großbritanniens gestiftetes Marmor-Monument das Grab des Kapitalismus- Kritikers Karl Marx, das von Tausenden besucht wird.
Die moderne Tate Gallery
Die ursprüngliche Tate Gallery war 1894 offiziell als Nationalgalerie für britische Kunst geplant und 1897 eröffnet worden im Jahr 2000 kam die Tate Modern dazu.
REISEINFOS:
Anreise: Heathrow ist der meist genutzte Flughafen Europas und befindet sich wie der City Airport im engeren Stadtbereich. Die Flughäfen Stansted, Gatwick und Luton (von den meisten Billigfliegern angesteuert) liegen außerhalb, sind aber gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.
Tipps: U-Bahn und Bus sind die Verkehrsmittel der Wahl das eigene Auto lässt man besser stehen. In der Innenstadt ist die Aussicht auf einen Parkplatz gleich Null, Falschparker müssen mit hohen Strafen rechnen.
Saison: Im Juli und August ist touristische Hochsaison, der man besser aus dem Weg gehen sollte.
Weitere Infos: Visit Britain, Urlaubsservice Großbritannien, Dorotheenstraße 54, 10117 Berlin, Tel. +49 1801 468642, Internet: www. visitbritain.com. Visit London, 2 More London Riverside, London SE1 2RR, England, Tel. +44 20 72345800, Internet: www.visitlondon.com.
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