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Tingueley-Jubiläum: Wiener Prater-Geisterbahn als Kunstinstallation in Basel

Ein Fahrgeschäft aus dem Wiener Prater steht nun in Basel vor dem Museum Tingueley.
Ein Fahrgeschäft aus dem Wiener Prater steht nun in Basel vor dem Museum Tingueley. ©ROLAND SCHLAGER
Die historische Wiener Prater-Geisterbahn, die anlässlich des 100. Geburtstags von Jean Tinguely vor dem Museum Tinguely in Basel als Kunstinstallation präsentiert wird, vereint nostalgische Technik mit modernen künstlerischen Elementen zu einem gespenstisch-humorvollen Erlebnis.

Zum 100. Geburtstag des Künstlers Jean Tinguely lädt ab Donnerstag eine besondere Attraktion zu einer Fahrt ein. Bei der von Künstlerhand gestalteten befahrbaren Großinstallation im Gewand einer Jahrmarkt-Attraktion handelt es sich um die Wiener Prater-Geisterbahn aus dem Jahr 1935, bekannt von der Basler Herbstmesse. Sie trägt den Namen "Scream Machines" und steht vor dem Museum Tinguely in Basel.

Spooky Kunstausstellung in unter zwei Minuten

Die britische Künstlerin Rebecca Moss und der Schweizer Künstler Augustin Rebetez gestalteten das Innenleben der Geisterbahn. Der gespenstisch-humorvolle Parcours von rund 1:20 Minuten Länge führt an bewegten Skulpturen und Videoinstallationen vorbei.

"Es interessierte mich sehr, im Sinne von Tinguely die Themen Tod und Humor zusammenzubringen", sagte Rebecca Moss am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Als Inspiration habe dabei das Motiv des Totentanzes wie auch die gleichnamige Installation Tinguelys gedient. Es sei eine spannende Herausforderung gewesen, Kunstwerke zu schaffen, die die Betrachterin oder der Betrachter nur für einen kurzen Augenblick bei der Durchfahrt sieht, und auch noch erschrecken sollten, erklärten Moss und Rebetez weiter.

Wiener Technik aus den Dreißigerjahren in Basel

Das Museum Tinguely mietete das altehrwürdige Fahrgeschäft, nahm die Inneneinrichtung vorübergehend heraus und lud Moss und Rebetez ein, die Geisterbahn auszustatten. "Es handelt sich um robuste Technik aus den Dreißigerjahren, die noch immer funktioniert", sagte Museumsdirektor Roland Wetzel vor den Medien.

Die Bahn erweist Tinguelys Werk "Le Crocrodrome de Zig et Puce" Referenz. Der Pionier der kybernetischen Kunst errichtete es 1977 bei der Eröffnung des Centre Pompidou in Paris zusammen mit Niki de Saint Phalle, Bernhard Luginbühl und Daniel Spoerri. Die Installation bestand aus einer riesigen begehbaren Skulptur mit integrierter Geisterbahn.

Was die Passagiere im Detail auf der "Geisterfahrt" erwartet, soll an dieser Stelle nicht verraten werden. "Scream Machines" wird am Donnerstagabend beim Geburtstagsfest im Basler Solitude-Park eröffnet.

(APA/Red)

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