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Thomas Lorünser will deutsches Zumtobel-Werk kaufen

Lorünser hat Interesse an dem deutschen Werk.
Lorünser hat Interesse an dem deutschen Werk. ©APA/Photeon
Eigentlich wollte der Vorarlberger Leuchtenhersteller das Werk in Usingen schließen. 156 Arbeitsplätze wären betroffen. Nun steht jedoch doch ein Verkauf im Raum - und zwar an einen alten Bekannten des Dornbirner Unternehmens.

Im April kündigte die Zumtobel Group an, das Werk in Usingen bei Frankfurt am Main schließen zu wollen. Betroffen sind 156 Arbeitsplätze, als Stichtag wurde der 31. August angesetzt. Grund für die Schließung seien die nicht ausreichende Auslastung und eine weitere Konzentration auf das eigene Kerngeschäft, so das Unternehmen damals.

Verhärtete Fronten zwischen Betriebsrat und Zumtobel

Seitdem wird mit dem Arbeitnehmernvertretern über einen Sozialplan verhandelt. Eine Fortführung des Betriebs wurde bislang von der Zumtobel Group ausgeschlossen, da man keinen strategischen Partner für das Werk gefunden hat. Mitarbeitervertreter und Gewerkschaft sehen das Werk als Sündenbock für die aktuell eher schwache Börsenentwicklung des Konzerns. Sie wurden von den Schließungsplänen überrascht, die Fronten zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung bei den Verhandlungen um einen Sozialplan für die Mitarbeiter sind verhärtet.

Internes Memo verrät Kaufabsicht

Am 14. Juni einigte man sich jedoch auf die Prüfung von durch den Betriebsrat vorgelegten Alternativen, wie man auf der eigens eingerichteten Webseite “Usingen im Dialog” erklärt. Eine der Möglichkeiten, die nun bis zum 31. August untersucht werden sollen, ist der Verkauf des Produktionbetriebs. In einem internen Memo wurde nun bekannt gegeben, einen Interessenten gefunden zu haben: Den Vorarlberger Unternehmer Thomas Lorünser.

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spotlight ©Auszug aus dem Memo “Spotlight”

Das Angebot, auf das nicht näher eingegangen wird, enthalte zwar “sehr ehrgeizige und ambitionierte Ziele”, man wolle den Verhandlungen jedoch eine Chance geben. Eine Fortführungsgarantie sei es jedoch nicht. Vonseiten der Zumtobel Group wird die Echtheit dieses Memos bestätigt, eine Einigung wird bis zum 31. August angestrebt. Lorünser selbst war bislang für VOL.AT nicht zu den möglichen Kauf erreichbar.

Lorünser dank “NewLogic” und “Ledon” bekannt

Lorünser ist für die Zumtobel Group kein Unbekannter. Im Februar 2013 übernahm er vom Dornbirner Leuchtenhersteller die “Ledon GmbH”, ein 2009 gegründetes Start-Up für Premium-LED für Endkunden. Der 50-jährige Unternehmer und “Business Angel” ist außerdem unter anderem Eigentümer und CEO des Chip-Herstellers “Photeon” sowie des SSD-Herstellers “Angelbirds Technologies”. Bekannt wurde er durch die Gründung und Verkauf von “NewLogic” in Lustenau. Sowohl bei “NewLogic” wie auch dessen Nachfolgeprojekt “Photeon” war auch Hans-Peter Metzler finanziell als Partner beteiligt.

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