Thermische Sanierung: 2012 blieb Viertel der Fördersumme übrig

Die 23 Mio. Euro sind aber nicht Geschichte, sondern werden zusätzlich zu den vorgesehenen 100 Mio. Euro heuer als zeitlich begrenzter “Konjunkturbonus” ausgeschüttet, sagten die Zuständigen, Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (V) und Umweltminister Nikolaus Berlakovich (V) am Montag in Wien vor Journalisten.
Die Höchstfördersumme steigt samt neuer 300-Euro-Förderung für den “Energieausweis” auf 9.300 Euro (gedeckelt bei höchstens 30 Prozent der Sanierungskosten). Neu-Anträge sind ab heute möglich.
Zurückhaltung bei Investitionen
Im Vergleich zu 2011 waren die Privaten und Betriebe zurückhaltend bei den Investitionen in die Sanierung, daher sei weniger auf die Förderungen zurückgegriffen worden, so Mitterlehner zu den Gründen, warum fast ein Viertel der Fördergelder liegen blieb.
Außerdem hätten viele potenzielle Sanierer die Förderaktion anfangs als kurzfristig angesehen und hätten dann begonnen abzuwarten, als klar wurde, es gibt die Förderung bis 2016, meinte der Wirtschaftsminister. Dritter Grund sei gewesen, dass die Baukonjunktur bis September 2012 gut lief und Baufirmen erst ab Herbst mit einer größeren Bewerbung der thermischen Sanierung begonnen hätten.
10.000 Arbeitsplätze durch Förderung
Die Betriebe holten sich im Vorjahr 24 der für sie vorgesehenen 30 Mio. Euro (80 Prozent), die Privaten 53,2 der für sie geplanten 70 Mio. Euro (76 Prozent) an Förderungen. Die vergebenen 77 Mio. Euro haben laut den Ministern Investitionen von 655 Mio. Euro hervorgerufen und knapp 10.000 Arbeitsplätze geschaffen beziehungsweise erhalten. Saniert wurden 15.500 Privat- und 600 Betriebsgebäude.
Bonus soll Inanspruchnahme fördern
Der “Konjunkturbonus” heuer soll die Österreicher offenbar dazu bringen, nicht länger abzuwarten, ob die Fördersummen vielleicht noch weiter steigen. Dieser fließt nämlich nur, wenn man sein Sanierungsprojekt bis zum 30. Juni 2013 einreicht und bis 31. März 2014 abschließt. Dafür gibt es ergänzend zu den “normalen Zuschüssen” einen Bonus von 2.000 Euro bei umfassenden Sanierungen oder 1.000 Euro bei einer Teilsanierung.
Das soll dem Bau im laut Mitterlehner auftragsschwächeren Frühjahr genauso helfen wie auch raschere Investitionen zu attraktivieren. “Die attraktiven Fördermöglichkeiten sollten die Schwelle des Abwartens durchbrechen”, hoffte Mitterlehner.
Österreich hinkt Sanierungsquote deutlich hinterher
Schließlich hinkt Österreich beim Ziel der jährlichen thermischen Sanierungsrate von drei Prozent massiv hinterher. Auch die Förderungen steigerten die Quote im vergangenen Jahr um 0,1 Prozentpunkte auf 1,3 Prozent (2011: 1,2 Prozent). Um die drei Prozent zu erreichen gibt es laut Mitterlehner auch das neue Energieeffizienzgesetz. “Wir müssen aber an Dynamik zulegen”, gestand er ein.
Offenbar sollen dafür die Länder an die Kandare genommen werden, erwähnte der Wirtschaftsminister in dem Zusammenhang doch den kommenden Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern, gültig ab 2015. “Dann sollte die Dynamik ab 2015 steigen und die Quote wird erreichbar – aber hart.”
Sanierte Häuser sparen Heizkosten
Auch Berlakovich sagte, “die Sanierungsrate muss gesteigert werden”, was die teils vereinfachten Förderbedingungen – weniger Bürokratie – auch sichern würden. “Die Bürger dürfen auch nicht vergessen, dass man mit einem sanierten Einfamilienhaus pro Jahr 2.500 Euro an Heizkosten spart.”
Er erinnerte, dass man sich auch nur den Heizungstausch – bei einem Wechsel auf Erneuerbare Energieträger – fördern lassen kann. Der Konjunkturbonus sei doppelt gut, weil er auch der Wirtschaft besonders helfen werde: “Wir erwarten uns konjunkturelle Impulse.”
(APA)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.