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Thema Arbeitsmarkt

Vorarlbergs Wirtschaft "produziert" zwar – trotz unterkühlter Konjunktur, Textilproblemen, Auslagerungen und China-Konkurrenz – jährlich 800 bis 1000 neue Jobs "netto".

Umgekehrt sterben einfache Tätigkeiten für schlecht Qualifizierte zunehmend aus. Und um qualifizierte Jobs stehen neben Einheimischen immer öfter auch Fremde Schlange. Diese Sachverhalte ortet LH Herbert Sausgruber als Kernprobleme unseres Arbeitsmarktes (DIe “VN” berichteten).

„Wir müssen also eine Antwort auf die Tatsache finden, dass es in unserer Gesellschaft stets schwer qualifizierbare Menschen geben wird, aus welchem Grund auch immer – nicht nur Migranten. Es gilt also motivierte, aber schlecht qualifizierte und schwer qualifizierbare Mitmenschen einerseits zur Nachqualifikation zu motivieren (Hauptschul-, Lehrabschluss), andererseits neue Angebote für einfache Tätigkeiten zu entwickeln, damit auch sie so etwas wie Erfolg und Selbstwert erfahren“, skizzierte Sausgruber notwendige Konsequenzen aus der Analyse.

Ein vermehrtes Angebot solcher Hilfstätigkeiten verspricht sich der Landeshauptmann u. a. vom ausgebauten Industriemodells PP 50, in dessen Rahmen Arbeitgeber Zuzahlungen bis ca. 300 Euro monatlich pro derart Beschäftigtem erhalten. Außerdem stockt der Bund 2006 jenes Programm auf, mit dem Jugendliche, Pflege- und Gesundheitsberufsausbildung, so genannte WiedereinsteigerInnen und „Kombilohn“-Beschäftigung gezielt gefördert werden – allein in Vorarlberg können unter diesen vier Titeln 2200 Personen zusätzlich unterstützt werden. In ausgeweiteter Form fortgeführt wird 2006 außerdem die Kampagne „job for you(th)“, und als „uns wohl noch jahrelang begleitender Auftrag ist die mit Bezirkshauptmannschaften und Bürgermeistern eingerichtete Schiene anzusehen, die sich um Jugendliche kümmert, die über drei Monate auf Beschäftigungssuche sind“, erklärte Sausgruber. Das sind derzeit genau 307 15- bis 25-Jährige. Aus bisherigen Rückmeldungen zog Sausgruber im „VN“-Gespräch den Schluss, dass je ein Drittel dieser von den Gemeindechefs kontaktierten Jugendlichen keinen Betreuungsbedarf sieht (weil zwischenzeitlich eine Stelle gefunden oder z. B. ein Studium begonnen wurde), sich von den Bürgermeistern konkret helfen lässt oder aber so gravierende Vermittlungsprobleme aufweist, dass vorerst Betreuung und Zuwendung anderer Art nötig ist.

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