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Theater Kosmos startet am Samstag in die neue Saison

Premiere von "Wunschloses Unglück" am Samstag
Premiere von "Wunschloses Unglück" am Samstag ©VOL.AT/Paulitsch
Mit großen Ambitionen und sichtbarer Freude, dass Theateraufführungen in Vorarlberg wieder möglich sind, hat am Freitag das Bregenzer Theater Kosmos seinen Spielplan für 2021 präsentiert.

Unter der Grundfrage "In Zeiten wie diesen?" sollen drei Produktionen gezeigt werden, darunter die beiden Uraufführungen "Lohn der Nacht" und "Limbus". Schon morgen, Samstag, geht es mit "Wunschloses Unglück" von Peter Handke los. Wirtschaftlich sei man gut durch die Krise gekommen.

In der coronabedingt abgebrochenen Saison 2020 konnten lediglich zwei der geplanten vier Stücke aufgeführt werden. Statt der gewohnten mehr als 100 Veranstaltungen (2019: 124) im Theater Kosmos gab es im vergangenen Jahr nur 49 mit insgesamt etwa 3.000 Besuchern (2019: 11.317). Finanziell sei man aber nicht in der "allerschlechtesten Situation", sagten die beiden Theaterleiter Hubert Dragaschnig und Augustin Jagg. Man erhalte eine Jahresunterstützung von Bund, Land und Stadt, diese sei in voller Höhe ausbezahlt worden.

Zwar fehlten Karteneinnahmen, umgekehrt habe man aber auch das Geld für die ausgefallenen Produktionen eingespart. "Viel schlimmer hat es jene erwischt, die auf Projektförderung angewiesen sind", stellte Dragaschnig fest. Er warnte jedoch eindringlich davor, seitens der Politik "in ein oder zwei Jahren den Rotstift anzusetzen, das wäre fatal".

"Wunschloses Unglück"

Die ersten drei Vorstellungen von "Wunschloses Unglück" - das Stück hätte bereits vor einem Jahr zur Aufführung kommen sollen - seien bereits ausverkauft, so Dragaschnig. Der Text von Handke werde zwar schon 50 Jahre alt, sei aber "unglaublich modern", sagte Jagg, der bei der Produktion Regie führt. Erzählt wird die Geschichte einer Frau im 20. Jahrhundert, die den Krieg erlebt, aus der dörflichen Enge ausbrechen möchte und scheitert. "Es wird ein sehr schöner, poetischer Abend", zeigte sich Dragaschnig überzeugt.

"Lohn der Nacht"

Die Uraufführung von "Lohn der Nacht" von Bernhard Studlar erfolgt am 5. August im Rahmen einer Kooperation mit den Bregenzer Festspielen. In dem Stück geht es laut Studlar um "den Wunsch der Veränderung im Kleinen". Inhaltlich dreht sich die Aufführung um die Sehnsüchte, Enttäuschungen und Verwundbarkeiten von drei Nachtschwärmern - eines lebensmüden Mannes, einer nervösen Diva und eines reichen Fußballwunderkinds.

Bei "Lohn der Nacht" handelt es sich um das Gewinnerstück des Autorenpreises der österreichischen Theaterallianz 2020. Die österreichische Theaterallianz der freien österreichischen Bühnen bilden das Schauspielhaus Wien, das Theater Kosmos, das Schauspielhaus Salzburg, das Klagenfurter Ensemble, das Phönixtheater Linz sowie das Theater am Lend in Graz. Nach der Uraufführung von "Lohn der Nacht" wird die Inszenierung auch an allen anderen Mitgliedstheatern zu sehen sein.

"Limbus"

Die dritte Produktion des Jahres bildet "Limbus" ("Vorhölle") von Florentina Hofbauer. Die Uraufführung ist für November geplant. Bei "Limbus" handelt es sich um das Siegerstück des Kosmodrom-Stückewettbewerbs 2019 zum Thema "Wer Gewalt sät". Auf der Bühne begegnen sich dabei Swetlana Allilujewa, die Tochter von Josef Stalin, und Nelly Mann, die Frau von Heinrich Mann. Sie sind schuldlos in den Sog der Gewalt geraten.

Kosmodrom

In der Reihe Kosmodrom, die sich der Förderung von Nachwuchsautoren verschrieben hat, sind heuer zwei Uraufführungen geplant: "Supa Hell" von Sophie Blomen und Max Reininger (im April) sowie "Die Ungetrösteten" von Armin Wühle (im Mai). Im neu installierten "Drama Atelier" werden vier junge Dramatiker unter der künstlerischen Leitung von Bernhard Studlar an Stücken arbeiten. Alle diese Stücke werden auf der "Kosmos"-Homepage veröffentlicht, eines davon soll 2022 uraufgeführt werden.

(APA)

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