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The Commuter - Trailer und Kritik zum Film

Zuletzt schickte der Spanier Jaume Collet-Serra in "The Shallows" Blake Lively in einen Überlebenskampf mit einem fressgierigen Hai. In seinem neuen Werk "The Commuter" sperrt der Regisseur einen verzweifelten Liam Neeson in einen überfüllten Vorstadtzug, in dem er auf Leben und Tod kämpfen muss.

Collet-Serra, auf dessen Konto auch Kinostücke wie “Unknown Identity”, “Run All Night” und “Non-Stop” (allesamt ebenfalls mit Liam Neeson) gehen, entlässt in “The Commuter” auch Darsteller wie Vera Farmiga (“Up In The Air”) und Sam Neill (“Jurassic Park”) ins nervenaufreibende Getümmel. Seit zehn Jahren sitzt Michael MacCauley in seinem Zug.

The Commuter – Die Handlung

Tag für Tag pendelt der Versicherungsmakler vom ruhigen Westchester ins brodelnde New York. Rein in die Großstadt und wieder heraus. An diesem Tag aber ist alles anders. Nicht nur, dass Michael soeben seine Kündigung erhalten hat (“Ihr Gehaltspaket entspricht nicht ihren Leistungen”), im Zug begegnet er einer zwar höflichen, jedoch äußerst rätselhaften Frau: Die elegant gewandete Joanna (Farmiga) macht ihm ein Angebot: Ihn erwartet eine Belohnung von 100.000 Dollar dafür, dass er einen Passagier ausfindig macht.

Michael erfährt nur dessen falschen Namen und den Zielbahnhof des Unbekannten. Außerdem droht Joanna, Michaels Familie etwas anzutun. Michael, der nicht weiß, wie er je das College, das der Sohn besuchen möchte, bezahlen soll, steckt in einer Zwickmühle: Soll er, der ehemalige Polizist, auf ein derart undurchsichtiges Angebot eingehen, nur um vielleicht die finanzielle Zukunft der Familie zu sichern?

The Commuter – Die Kritik

Zwar ist die hier aufgetischte Geschichte reichlich hanebüchen, und auf ein paar unstimmige Actionelemente hätte man gern verzichtet. “The Commuter” aber ist ein grundsolider Thriller, inszeniert von einem Regisseur, der sich offensichtlich wohlfühlt in diesem Filmgenre. Jaume Collet-Serra (Jahrgang 1974) gelingt es zudem Mal um Mal, seine Geschichten auf eindrucksvolle Art und Weise zu bebildern. Und so auch einige inhaltliche Schwächen wettzumachen. Waren es in “The Shallows” Naturimpressionen, grandiose Vogelperspektiven, packende Unterwasseransichten, so sind es dieses Mal vor allem die ersten Filmminuten, die begeistern: In der auf gleichsam magische Art zusammen geschnittenen Einführung erfahren die Kinobesucher mehr über den gnadenlos durchgetakteten und hochstressigen Alltag eines Pendlers, als in mancher Dokumentation zum Thema.

Nicht zuletzt versteht es “The Commuter”, der kammerspielartigen Inszenierung zum Trotz, Räume zu öffnen und immer wieder über sich selbst hinauszuweisen: So erzählt der Film abseits des irrsinnigen Thrillergeschehens auch von einer, von all den Wirtschafts- und Finanzkrisen der zurückliegenden Dekade arg gebeutelten amerikanischen Mittelschicht. Einer Mittelschicht zwar, die es wie Michael MacCauley zu einem bescheidenen Wohlstand gebracht hat. Die jedoch stets in Gefahr steht, den so mühsam erkämpften gesellschaftlichen Status jäh wieder einzubüßen. Und auch in Europa dürfte sich so manch artig vor sich hin rackernder Familienvater in Liam Neesons sehr sympathischer und ziemlich glaubwürdig verkörperter Leinwandfigur wieder erkennen.

>> Alle Filmstartzeiten zu “The Commuter”

(APA)

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